MÜNSINGEN. Es bleibt dabei: Dem Wahlbezirk III Lautertal mit bisher vier Sitzen im Gemeinderat wird ein Sitz zugunsten Wahlbezirk I Kernstadt abgenommen. In der Sitzung im Mai hatte die Stadtverwaltung aufgrund der geänderten Einwohnerzahlen die neue Sitzverteilung vorgeschlagen. Seitens der Vertreter aus dem Lautertal waren Einsprüche gekommen. Sie hatten beantragt, besondere örtliche Verhältnisse zu prüfen. Diese sind jedoch laut Stadt nicht vorhanden und deshalb nicht relevant.
Kernstadt künftig mit elf Sitzen
Bisher war der Wahlbezirk III zulasten des Wahlbezirks I deutlich überrepräsentiert. Die Kernstadt wird statt zehn künftig elf Sitze haben, das Lautertal statt vier nur noch drei. Die betroffenen Gemeinderäte hatten dies kritisch hinterfragt und müssen nun die Sitzveränderung, wie Stefanie Looser sagte, »mit weinendem Auge« hinnehmen. Man wolle nicht überrepräsentiert sein, aber man sehe schon besondere örtliche Verhältnisse mit sieben Teilorten im Lautertal gegenüber der Kernstadt mit nur einem. Gemeinderäte seien deshalb deutlich mehr gefordert. »Es wird auch mit drei Gemeinderäten funktionieren, aber schwieriger werden«, räumte Looser ein.
Adolf Lamparter sah die Dinge anders und bezeichnete das Problem als »emotional«. Einwohner des Lautertals seien bisher sehr gut gefahren. Auch Bürgermeister Mike Münzing gab zu bedenken, nicht nur auf den eigenen Kirchturm zu blicken, sondern die Verantwortung für die Gesamtstadt zu sehen. Bildungspolitik, Breitband, Nahwärme, Wohnungsbau und Wohnungsentwicklung würden nicht am Ortsteil festgemacht: »Wir müssen alles gesamtstädtisch betrachten.« Einstimmig wurde der Änderung der Hauptsatzung zugestimmt. (GEA)