HOHENSTEIN-BERNLOCH. »Eine gute gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum ist durchführbar, wenn alle Partner vor Ort an einem Strang ziehen.« So brachte es Gernot Bohnenberger, Abteilung Gesundheitsplanung des Kreisgesundheitsamtes Reutlingen, beim Besuch von Landrat Ulrich Fiedler im Port-Gesundheitszentrums in Hohenstein auf den Punkt. Das berichtet das Landratsamt in einer Pressemitteilung.
Ausgehend von einer Hausärztebefragung im Jahr 2010, entwickelte sich sowohl im Landkreis wie auch in der Gemeinde Hohenstein ein reges Engagement zum Thema Gesundheit, das sich in der Zertifizierung als »Gesunde Gemeinde« zeigt und schließlich durch die Unterstützung der Robert-Bosch-Stiftung und der Zusammenarbeit mit der Firma Schwörer-Haus zur Eröffnung des Port- Gesundheitszentrums Schwäbische Alb in Hohenstein führte.
Ulrich Fiedler machte sich nun vor Ort von den Aktivitäten der Beteiligten selbst ein Bild. Die beiden Ärzte Wilfried Henes, Kinder- und Jugendarzt, und Angelika Mayer, Allgemeinärztin und Diabetologin (DDG), bilden gemeinsam den ärztlichen Kern des Zentrums. Darüber hinaus gibt es mannigfache Angebote, die es den Patienten ermöglichen, niederschwellig und in einem Gebäude vereint sehr vieles für ihre Gesundheit tun zu können. Die Angebote reichen von der Hebammenpraxis Wahl/Henes, den Frühen Hilfen des Landkreises Reutlingen und der interdisziplinären Frühförderstelle der KBF über physiotherapeutische Angebote der Praxis Physio-fit bis zur Beratung durch den Pflegestützpunkt des Landkreises. Auch psychisch Erkrankte können durch die Psychiatrische Institutsambulanz des ZfP Zwiefalten Hilfe erfahren. Schwerpunkt des Zentrums ist die Gesundheitsförderung und Prävention, die durch die Abteilung Gesundheitsplanung des Kreisgesundheitsamts seit dem Start im September 2019 geleitet und inhaltlich ausgerichtet wird. Das Konzept »Gesundheit & mehr« mit seinen Kursen und Veranstaltungen wird partizipativ entwickelt, findet großen Anklang in der Bevölkerung und belebt das Zentrum sehr.
Das Port-Gesundheitszentrum sei gemeindenah an den Lebenslagen der Bevölkerung ausgerichtet, heißt es in der Pressemitteilung. Derzeit sind die Beteiligten bestrebt, weitere Fachärzte im Zentrum anzusiedeln. Damit die Patienten nicht den Überblick im weiten Feld von Gesundheit und Krankheit verlieren, gibt es als zentrale Ansprechpartnerin die Gesundheitslotsin Elisabeth Reyhing. Sie begleitet die Patienten auf ihrem Behandlungspfad, berät und lotst im Sinne des Wortes und macht bei Bedarf auch Hausbesuche bei den Klienten.
Der Landrat äußerte sich begeistert über die Vielfalt der Angebote und betonte, dass das Gesundheitszentrum überregional als Pilotprojekt für ganzheitliches Denken in der Gesundheitsversorgung wirke. Mit »Gesundheit & mehr« habe das Zentrum ein innovatives Konzept, das die Gesundheitskompetenz eines jeden Patienten stärkt und fordert. Bis heute haben mehr als 850 Menschen an den unterschiedlichen Angeboten der Gesundheitsförderung teilgenommen. In der dritten Welle Corona wurde außerdem mit Online-Angeboten begonnen, die regen Zuspruch finden.
Hohensteins Bürgermeister Jochen Zeller, der auch Mitglied im Kreistag ist, bedankte sich bei Fiedler. »Ich freue mich, dass Landrat Fiedler das Port-Gesundheitszentrum Hohenstein engagiert unterstützen wird und es als Säule im Primärversorgungsverbund der Zentren sieht, die nach den Port-Kriterien arbeiten.« (fm)