MÜNSINGEN. »Kritische Gestricke – Subversive Filze«: Unter diesem Titel steht eine Ausstellung, die jetzt im Wollwerk im Gebäude BT17 im Albgut (Altes Lager) zu erleben ist. Parallel zu den Messen »schön und gut« und Slow-Schaf zeigt die Künstlerin Denise Bettelyoun – Tochter des Oglala-Sioux-Indianers »Little Runner« und einer preußischen Mutter – ihre Arbeiten, die sich mit den Mitteln textiler Kunst sozialen und gesellschaftlichen Themen widmen.
Die Künstlerin, Kunstwissenschaftlerin und Dozentin ist Mitglieder der »Critical Crafting« und »Subversive Knitting«-Bewegung, die ist vor allem in London und den USA aktiv ist. Ihre Doktormutter Freddie Robins ist eine der schillerndsten Vertreter dieser Bewegung. Mit ihren künstlerischen Arbeiten vertritt Denise Bettelyoun eine eigenständige, besondere Position in der Kunstszene Deutschlands, die sich im Grenzbereich zwischen Textil und Kunst ansiedeln lässt. Dabei untersucht sie unter verschiedenen Aspekten, was das Textile – in der kulturellen Tradition meist reduziert auf Bekleidung oder Dekoration – im Feld der Kunst zu leisten vermag.
Mit Witz und Konsequenz
Ihre groß dimensionierten Arbeiten widmen sich konsequent, prägnant, subversiv und mit Witz den technologischen und stilistischen Eigenheiten der textilen Kunst – und verbinden sie mit freien künstlerischen Interpretationen sozialer und gesellschaftlicher Themen.
Der interdisziplinäre Ansatz der Künstlerin ist bereits verschiedentlich mit Kunstpreisen und Stipendien gefördert worden. Er hat zum Ziel, die manchmal vernachlässigte Bedeutung textiler Gestaltung stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. (fm)
ÖFFNUNGSZEITEN
Die Ausstellung »Kritische Gestricke – Subversive Filze« von Denise Bettelyoun ist im BT 17 im Albgut (Altes Lager) von 1. November bis 22. Dezember zu sehen. Vernissage ist am Donnerstag, 1. November, um 14 Uhr. Geöffnet ist dann während der Messe »schön und gut«/Slow-Schaf bis Sonntag, 4. November, täglich von 11 bis 16 Uhr. Weitere Öffnungstage sind am 1. und 2. Dezember (11 bis 15 Uhr) und am 22. Dezember (11 bis 18 Uhr), außerdem nach Vereinbarung. (em)
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