REUTLINGEN/ENGSTINGEN. Müllsortierung ist nicht nur Thema im privaten Haushalt, sondern auch bei Gewerbeabfällen. Bei Korn Recycling, einem Entsorgungsunternehmen mit Standorten in Albstadt, Rangendingen, Riederich, Engstingen und Gammertingen laufen pro Jahr 100 000 Tonnen Gewerbeabfälle, Sperrmüll und Baustellenmischabfälle durch die Sortieranlage in Albstadt. Mit der Hand ist das nicht zu schaffen, zumal es in Zeiten der Personalknappheit immer schwieriger wird, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden.
Also muss automatisiert werden. Korn Recycling setzt alles ein, was der Stand der Technik hergibt, sagt Produktionsleiter Dietmar Joost. Magnete ziehen Metalle aus den Gemischen, Nahinfrarot-Kameras und Röntgengeräte scannen die Werkstoffe. An manchen Stoffen scheitern die Röntgengeräte.
Jetzt soll es die Künstliche Intelligenz richten. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg hat das Programm »KI für KMU« – Künstliche Intelligenz für kleine und mittlere Unternehmen – mit einem Budget von 2,5 Millionen Euro aufgelegt. Gefördert wird auch das Projekt »Hyperspec – Sortierung von Wertstoffen«, Zuwendungsempfänger ist das Konsortium Hochschule Reutlingen, Lux Flux und Korn Recycling. Ziel der Bemühungen ist es, mehr hochwertige Materialien zu recyceln, weniger Rohstoffe zu verschwenden, weniger Energie und Wasser zu verbrauchen. Das Kooperationsprojekt läuft ein Jahr, dann will Korn Recycling an die Implementierung der Software, der Künstlichen Intelligenz, gehen. (GEA)