ENGSTINGEN. Der mittlere Herbstmonat brachte heuer einige Superlative und neue Rekorde mit, teilt Roland Hummel von der privaten Klimastation in Engstingen mit. Zunächst war das Wetter von einer zonalen Westlage geprägt, bevor sich im weiteren Verlauf auf der Vorderseite eines Höhentrogs über dem Atlantik, der sich stetig regenerierte, dann zeitweise goldenes und zudem sehr mildes Oktoberwetter einstellte. So blieb nur am 3. des Monats das Tagesmittel unter dem Normalwert, dagegen waren sämtliche restliche Tage wärmer als normal. Mit einem Wärmeplus von fast 4 Grad und 11,5 Grad Celsius im Monatsmittel war es der wärmste Oktober seit Beginn der Erfassung von Wetterdaten (in Engstingen seit 35 Jahren, auf der Mittleren Alb seit mehr als 100 Jahren). Bislang war der Oktober 2001 mit 10,7 Grad der Rekordhalter.
Wärmer als im September
Schnee und Frost waren kein Thema, es gab nur am 4. und 9. geringen Frost in Erdbodennähe. Besonders mild war es in der letzten Oktoberdekade, in der die Höchstwerte am 29. und 30. mit 24,7 Grad beziehungsweise 24,5 Grad fast noch einmal die 25-Grad-Sommertagsmarke erreichten. Noch nie war es Ende Oktober so warm wie in diesem Jahr. Die Höchsttemperaturen erreichten im Mittel 17,6 Grad, lagen damit fast 5 Grad höher als gewöhnlich und übertrafen sogar noch die Werte des Vormonats.
Nach zehn Monaten ist das Jahr 2022 immer noch auf absolutem Rekordkurs in Sachen Sonne und Wärme. Die Sonne schien im Oktober an 27 Tagen, inklusive zehn Nebeltagen, insgesamt 118 Stunden, das sind 104 Prozent des Mittelwerts. Niederschlag gab es an 13 Tagen (normal 15), er summierte sich auf immerhin 101 Millimeter (133 Prozent. (hu)