MÜNSINGEN. Dass es in diesem Jahr wegen der Coronabeschränkungen keine Dampfzugfahrten mit der Schwäbischen Alb-Bahn gegeben hat, ist vielfach mit Enttäuschung aufgenommen worden. Und die beliebten Nostalgiefahrten während der Adventszeit müssen heuer ebenfalls ausfallen.
Um die Zeiten des Stillstands sinnvoll zu nutzen, hat der Vorstand des Schwäbischen Alb-Bahn-Vereins beschlossen, die eigentlich erst für 2021 anstehende Hauptuntersuchung der vereinseigenen Kleintenderlok T3 Nr. 930 der ehemals Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K.W.St.E) um ein Jahr vorzuziehen.
Nach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung muss so eine Untersuchung spätestens alle acht Jahre stattfinden. Das letzte Mal stand die T3 Nr. 930 im August 2013 auf dem Prüfstand.
So eine Hauptuntersuchung bringt für Mitglieder des Alb-Bahn-Vereins eine ganze Menge an Arbeit mit sich. Der 2. Vorsitzende des Vereins, Manuel Walker, rechnet mit bis zu 2 000 Arbeitsstunden, von den nicht unerheblichen Kosten ganz zu schweigen.
»Die Hauptuntersuchung ist für die Mitglieder unseres Vereins ein echter Kraftakt, der uns in den kommenden Wochen und Monaten noch weiter intensiv beschäftigen wird. Dabei hoffen wir, dass unser Schmuckstück T3 zu Ostern wieder auf die Gleise rund um Münsingen zurückkehren kann«, so Manuel Walker weiter. Beim Verein hofft man auf einen schwungvollen Neustart für den gesamten Dampf- und Nostalgieverkehr im kommenden Frühjahr.
Ob Dampfkessel, ob Fahrwerk, Achsen und Treibstangen, ob Zughaken und Puffer oder unzählige Kleinteile. Es gibt fast nichts, was im Rahmen der Hauptuntersuchung nicht näher unter die Lupe genommen wird. Als Nächstes steht die Demontage der Bremsen zwecks Aufarbeitung, Prüfung und Vermessung an. Der vereinseigene Lokschuppen am Münsinger Bahnhof bietet dafür die technischen Voraussetzungen. (eg)