HOHENSTEIN/ST. JOHANN. Sommerzeit ist Hockete-Zeit – traditionell auch in Eglingen und Lonsingen. An beiden Orten standen Gemütlichkeit, Geselligkeit und kulinarische Genüsse im Mittelpunkt. Gefragt waren vor allem die Leckereien aus den Backhäusern.
Der Musik- und Gesangverein Eglingen war als Veranstalter wieder ein verlässlicher Garant für gemütliche Gastlichkeit und für einen Service, der kulinarischen Genuss sowie gute musikalische Unterhaltung beinhaltete. Im letzten Jahr wurde der Dorfhock zum ersten Mal drei Tage lang gefeiert, an diesen Erfolg wollte man nun anknüpfen. Allerdings an neuem Standort direkt beim Gemeindehaus.
Der 87 Jahre alte Ehrenvorsitzende Bruno Heinrich hatte die Ehre, das Bierfass zum offiziellen Auftakt am Samstagabend anzustechen. Unter großem Applaus sprudelte der Gerstensaft bereits nach drei kräftigen und souveränen Schlägen, und das Freibier konnte gezapft werden. Musikalisch umrahmt wurde der Festauftakt von der Jugendkapelle Eglingen-Ehestetten. Am Abend sorgten die Musikkapellen aus Oberstetten und Dapfen mit zünftiger Blasmusik für Stimmung.
Der Sonntag startete mit einem Zeltgottesdienst, zur Frühschoppen- und Mittagessenzeit spielten die Köhlermusikanten Kohlstetten auf. Im Anschluss nahmen der Musikverein Hülben und die Trachtenkapelle Bernloch auf der Bühne Platz. Neben verschiedenen Wäs, die vom fleißigen Backhausteam ebenso wie knusprig-braune Brotlaibe gebacken wurden, standen zahlreiche Köstlichkeiten auf der Speisekarte. Am heutigen Montag geht es zum Festausklang mit einem Handwerkerabend weiter. Um 17 Uhr werden zum Vesper saurer Käs, Vesperteller, Wurstsalat, Pommes und Rote Würste serviert. Der Musikverein Ehestetten lässt diesen 35. Eglinger Dorfhock musikalisch ausklingen.
In Lonsingen wurde bereits zum 25. Mal gefeiert. Trotz frischer Temperaturen ließen sich am Samstagabend die zahlreichen Besucher gemütlich unter den großen Linden am Dorfplatz nieder, der von bunten Lampen in ein festliches Licht getaucht wurde. Gesangverein, Sportverein und Feuerwehr legten sich mächtig ins Zeug, um ihre Gäste aufs Beste zu verköstigen. Natürlich war dies mit auch der Verdienst der fleißigen Backfrauen, die bereits am Freitagabend mit dem Backen von Zwiebel- und Scherrkuchen begonnen hatten und bis Sonntag die beiden Holzöfen nicht kalt werden ließen. Rund 300 Laibe Brot wurden hier ein- und ausgeschossen und an die Besucher verkauft: »Wir haben immer sehr viel zu tun«, war von Brunhilde Buck zu hören, die gemeinsam mit ihrem Team die große Teigmaschine in Gang setzte, Zwiebeln klein hackte und den salzigen Hefeteig für den Scherrkuchen traditionell mit Kümmel, Salz und Butter bestrich. »Diese Teigmaschine haben wir vor einigen Jahren aus einem Anteil des Gewinns von der Hockete angeschafft«, erzählte sie.
Mehr als 100 Helfer sorgten an beiden Festtagen für einen reibungslosen Ablauf und dafür, dass es den Besuchern an nichts fehlte. Diese konnten sich Göckele, Rote und Steaks schmecken lassen und natürlich war auch für musikalische Unterhaltung bestens gesorgt. Im Mittelpunkt standen das gemütliche Beisammensein und die Geselligkeit, die in diesem schönen Rahmen selbstverständlich war. (GEA)