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Grünspecht-Brut: Erster Ausflug ins Freie

Naturfotografie erfordert Zeit und Hingabe. Über ihre Erfahrungen auf der Fotopirsch berichtet die Gomadingerin Eva-Maria Pulvermüller.

Ein Grünspecht wird flügge. Die Gomadinger Naturfotografin Eva-Maria Pulvermüller hat die Spechtfamilie begleitet. FOTO: PULVERM
Ein Grünspecht wird flügge. Die Gomadinger Naturfotografin Eva-Maria Pulvermüller hat die Spechtfamilie begleitet. FOTO: PULVERMÜLLER
Ein Grünspecht wird flügge. Die Gomadinger Naturfotografin Eva-Maria Pulvermüller hat die Spechtfamilie begleitet. FOTO: PULVERMÜLLER

MÜNSINGEN.  "Viele Jahre habe ich es nicht geschafft, eine Grünspechtbrut zu finden. Dieses Jahr hat es nun endlich geklappt, und ich habe die Aufzucht der Jungen von einem blickdichten Tarnzelt aus mit der Kamera begleitet. Am Anfang sieht man nicht viel, nur aus- und einfliegende Alttiere, denn die noch kleinen Jungen werden in ihren ersten Lebenswochen in der Bruthöhle gefüttert. Nach einiger Zeit sah man kleine Schnäbelchen aus dem Höhlenloch ragen, erst zaghaft und nahezu lautlos, dann wagten die Jungtiere von Tag zu Tag längere Blicke aus der Höhle. Am Schluss hörte man ihre Bettelrufe und sie streckten die Hälse aus der Höhlungsöffnung und musterten ihre Umgebung, um beim geringsten Geräusch wieder in der dunklen Höhle zu verschwinden.

Nun war es endlich so weit: Kurz vor dem einsetzenden Regen flog der erste Jungspecht aus. Er ließ sich nach Kleiberart kopfunter aus der Höhle hängen, strampelte eine Weile, bis sein Körper durch das enge Loch gezwängt war und hangelte sich schließlich am Baumstamm entlang in Richtung Baumkrone. Sein Gefieder ist fast vollständig entwickelt. Er kann schon einigermaßen fliegen, wird aber noch von den Alttieren mit Nahrung versorgt werden. Das Verlassen der Bruthöhle war ein großer Moment für alle Beteiligten: die beiden Alttiere, die das hungrige Junge mit ihren Rufen aus der Höhle lockten, das flügge Junge und die glückliche Fotografin." (empul)