ST. JOHANN-UPFINGEN. »Was sind das nur für Menschen? Was muss in deren Leben schief gegangen sein, dass jemanden zu solchen Verbrechen führt? Mich mach das unfassbar wütend«, regt sich Florian Bauer im sozialen Netzwerk Facebook auf. So in Rage bringen den Bürgermeister von St. Johanns Giftköder, die in letzter Zeit vermehrt in der Alb-Gemeinde ausgelegt worden sind. Am vergangenen Wochenende sei ein zwei Jahre alter Dackel gestorben, nachdem er einen solchen Köder gefressen hatte, berichtet Bauer dem GEA. Dessen Besitzer wandte sich besorgt an den Bürgermeister, nachdem kurz danach in Upfingen ein weiterer Hund wegen einer Vergiftung qualvoll zu Tode kam. Drei weitere Hunde sollen vergiftet worden sein. »Das nimmt gerade richtig üble Ausmaße an«, zeigt sich Bauer besorgt, der selbst Hundebesitzer ist. »Man traut sich ja kaum mehr mit dem Hund nach draußen«.
Wie er mit dieser offenbaren Giftköder-Serie umgehen soll, weiß Bauer noch nicht genau. Aber er sieht jetzt den Zeitpunkt gekommen, die Öffentlichkeit zu informieren. Am Freitag erscheint ein offener Brief von ihm im Amtsblatt, der am Donnerstag auch schon auf Facebook verbreitet wurde. Darin schreibt Bauer, dass zuletzt Giftköder auf Gemarkung Upfingen an der Gemeindeverbindungsstraße Richtung Sirchingen gefunden worden sind. »Bereits mehrere Hunde sind durch diese Vergiftungen grausam zu Tode gekommen.«
Bauer weist in seinem Schreiben darauf hin, dass dieses »unmenschliche und verachtenswerte Verhalten« eine Straftat ist. Laut Paragraph 17 des Tierschutzgesetztes drohen bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe, wer ein Wirbeltier »ohne vernünftigen Grund« tötet. Dazu zählt auch das Auslegen von Giftködern.
Die Gemeinde werde alle ihr bekanntwerdenden Fälle unverzüglich zur Anzeige bringen, kündigt Bauer an. Personen, die Hinweise zur Aufklärung der Taten geben können, sollen sich auf dem Rathaus oder auf dem Polizeirevier Münsingen melden. (GEA)