ENGSTINGEN. In Schwaben wird man mit 40 gescheit, sagt der Volksmund. Das wird eine Hockete sicher nie. Aber die 1980 erstmals organisierte Hockete beim 1580 entdeckten Sauerbrunnen, der einzigen Mineralquelle auf der Albhochfläche, hat am Wochenende ihr Schwabenalter erreicht. Wie schon in den vergangenen Jahren hatten TSV, Feuerwehr, Schwäbischer Albverein sowie der Ortschaftsrat eingeladen.
Wie immer stimmten die Böllerschützen der Schützengilde Engstingen mit donnernden Salven auf das Fest ein, der Posaunenchor umrahmte die Eröffnung musikalisch, die Kleinsten der Kindervolkstanzgruppe des Albvereins begeisterten mit flotten Tänzen.
"Darf es etwas mehr sein", hieß es dann beim Fassanstich. Zwei gezielte Schläge von Bürgermeister Mario Storz trieben den Zapfhahn bombensicher in das bereitgestellte Fass. Leider floss der kühle Gerstensaft aber trotzdem nicht. Also hieß es Nacharbeit und weitere Schläge des Schultes, bis das Freibier wirklich ausgeschenkt werden konnte. "Schön, dass wir dieses Jahr bei der Sauerbrunnenhockete wieder Spaß haben und lachen können, nicht Hockete to go oder Hockete einmal anders, sondern da, wo sie hingehört: Beim Kleinengstinger Wahrzeichen, am Sauerbrunnen", konstatierte der Schultes. Sein Dank galt den Vereinen und den vielen Helfern, die "sich immer so viel Mühe geben, um das Fest zu organisieren".
Dann sorgte die Veteranenkapelle des Musikvereins Großengstingen mit flotter Blasmusik für beste Stimmung im großen Festzelt, aber auch bei den vielen Gästen, die ringsherum im Freien die lauschige Abendstimmung genießen wollten. Am späten Abend lud eine Bar im gewölbten Rathauskeller zum Verweilen ein. Nach dem sonntäglichen Gottesdienst hatten die Besucher Gelegenheit, die historischen landwirtschaftlichen Maschinen von Tim Stooß zu besichtigen, der Förderverein Blasiuskirche lud auf einen Flohmarkt ein, beim Rosenstand der Schützengilde konnten die Gäste ihre Treffsicherheit testen. Für die kleinen Gäste gab es eine Spielstraße der Jugendmitarbeiter der Kirche, einen XXL-Sandkasten oder Bastelmöglichkeiten.
Mitarbeiter des Landratsamts Reutlingen stellten das in Engstingen seit Herbst angebotene Pilotprojekt »Land-Mobil« vor. Auch für hungrige Mäuler war bestens gesorgt. Die Eltern der Kindergarten- oder Grundschulkinder boten im Rathaus leckere Kuchen und Torten einschließlich Kaffee an. Und natürlich fanden die kräftig gebackenen Holzofenbrote und delikate Scherrkuchen reißenden Absatz. (GEA)