MÜNSINGEN. Kantorei, Kammerchor, Jugendchor und Orchester der Martinskirche Münsingen werden am Samstag, 19. Oktober, um 19 Uhr in der Martinskirche ein Konzert ausschließlich mit Werken von Georg Friedrich Händel (1685– 1759) gestalten.
Händel, 1685 in Halle geboren, sammelte ab 1703 in Hamburg erste Erfahrungen an der dortigen Oper. Ab 1706 machte er sich zu einer Studienreise durch Italien auf, die letztendlich vier Jahre währte. Stationen waren Florenz, Rom, Neapel und Venedig. Ab 1710 war er Kapellmeister am Hof des Kurfürsten Georg Ludwig von Hannover, der 1714 zum König Georg I. von Großbritannien und Irland gekrönt wurde. Obwohl Händel eigentlich in Hannover dienstverpflichtet war, lebte er ab 1712 dauerhaft in und bei London. Händels Werk umfasst 42 Opern, 25 Oratorien, viele Kantaten und Anthems sowie zahlreiche Werke für Orchester und Kammermusik.
Chorwerke und Soloarien
Das Konzert wird mit dem Coronation Anthem »The King shall rejoice« für Chor und Orchester eröffnet. Händel komponierte dieses prachtvolle Werk 1727 zusammen mit drei anderen Werken als Auftragswerk für die Krönung des britischen Königs Georg II., wie der Titel schon verrät. Danach folgt die Kantate »Laudate pueri Dominum« für Sopran, Tenor, Chor und Orchester zu Worten des 112. Psalms, ein Werk, das er im Jahr 1707 während seines Aufenthalts in Italien komponierte. Jeweils vier Chorsätze und Soloarien stellen höchste Anforderungen an Vokalsolisten, Chor und Orchester.
Ganz andere, viel weichere und nachdenklichere Klänge sind bei drei Soloarien und einem Chorsatz aus dem Oratorium Jephtha zu hören. Kurz nach Vollendung dieses Werkes im Jahr 1751 – die Arbeit daran musste er für längere Zeit wegen eines schweren Augenleidens unterbrechen – erblindete Händel.
Ein Höhepunkt wird die Soloarie »Let the bright Seraphim« der Sopranistin sein, die im Wechselspiel mit der Solotrompete strahlende Klänge und wirbelnde Koloraturen präsentieren wird. Der Chor krönt dies mit dem Chorsatz »Let their celestial concerts all unite« aus dem Oratorium »Samson«. Bevor der Chor das Konzert mit dem Schlusssatz »Würdig ist das Lamm, das da starb« aus dem Oratorium »Der Messias« beendet, werden die beiden Solisten zwei bezaubernde Duette zu Gehör bringen. Es darf mit einer sehr bekannten Zugabe gerechnet werden.
Renommierte Solisten
Zur Aufführung haben sich Jugendchor, Kammerchor und Kantorei der Martinskirche – insgesamt über 50 Sängerinnen und Sänger – zu einem großen Chor zusammengefunden. Die Vokalsolisten sind die Sopranistin Ulrike Härter (Reutlingen) sowie der Tenor Dennis Marr (Stuttgart), die beide schon mehrmals in Münsingen zu hören waren. Die Begleitung von Solisten und Chor übernimmt das Orchester der Martinskirche Münsingen unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Stefan Lust.
Die Sopranistin Ulrike Kristina Härter absolvierte ihre Ausbildung in Konzert, Lied und Operngesang bei Edith Wiens in Düsseldorf und Augsburg. Ihr Studium beendete sie 2005 mit Auszeichnung als Beste ihres Jahrgangs. Der Stuttgarter Tenor Dennis Marr begann seine musikalische Ausbildung im Knabenchor collegium iuvenum Stuttgart. Nach Abschluss seiner Diplomstudiengänge als Sänger und Gesangspädagoge an der Musikhochschule Stuttgart mit Bestnote studierte er von 2011 bis 2014 im Master-Studiengang an der Opernschule Stuttgart in der Gesangsklasse von Sylvia Koncza. (k)
TERMINE UND TICKETS
Eintrittskarten für das Konzert am Samstag, 19. Oktober, um 19 Uhr in der Martinskirche Münsingen kosten 15 Euro auf allen Plätze bei freier Platzwahl. Für Studierende, Teilnehmer des Bundesfreiwilligendienstes oder des sozialen Jahres, Arbeitslose und Schwerbehinderte kostet der Eintritt 10 Euro. Schüler sind frei. Es gibt keinen Vorverkauf, sondern nur Abendkasse, die ab 18.30 Uhr geöffnet ist. Am Sonntag, 20. Oktober, um 19 Uhr wird das Konzert in der Albanskirche Laichingen zu denselben Bedingungen wiederholt. (k)