SONNENBÜHL-WILLMANDINGEN. »Es ist ein Segen, dass das wegkommt«, sagt Heinz Hammermeister. Der Ortsvorsteher von Willmandingen erinnert sich an ein jahrzehntelanges, zähes Ringen darum, was mit der ehemaligen Textilfabrik Wagner inmitten des Ortes geschehen soll. Auch wenn er nun, als er durch die schon teils leeren Gebäude geht, ein wenig Wehmut verspürt. Schließlich standen in dem Wagnerschen Unternehmen Hunderte Arbeiter aus Willmandingen und der Umgebung seit den 1950er-Jahren in Lohn und Brot.
Hallen, Büros, Wohnungen, Lagerräume sind leer geräumt. Wand- und Deckenverkleidungen sowie -isolierungen sind herausgerissen. Teppiche, Böden, Möbel, Einbauschränke und jede Menge Müll, Matratzen wurden herausgeräumt. Gerade werden die beiden Heizöltanks im Keller und unter dem Hof mit insgesamt 75 000 Litern Fassungsvermögen gereinigt. Schadstoffhaltige Materialien – Asbest, Glaswolle, PCB (Polychlorierte Biphenyle), teerhaltige Böden – müssen gesondert entsorgt werden. »Wir haben im vergangenen Jahr stichprobenartige Bohrungen gemacht, um festzustellen, wo welche Schadstoffe in den Gebäuden stecken«, sagt Diplom-Geologe Jörg Krones von der Firma CMD Smith Consult aus Stuttgart, die das Projekt gutachterlich begleitet. Vier 40-Kubikmeter-Mulden mit Baumischabfall wurden bereits abgefahren. Weitere werden folgen. Ab Juni kommt schweres Gerät zum Einsatz, Bagger mit großen Beton- und Stahlscheren werden die entkernten Gebäude abreißen. (GEA)