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Der Wallach »Ginster« aus Marbach kann jetzt zu Olympia

Bei der Marbacher Gestütsauktion wird mit 16.167 Euro Durchschnittspreis ein Rekord erzielt. Zwölf Pferde erzielen insgesamt 194.000 Euro Gesamtumsatz.

Auktionsspitze Ginster wechselt in olympische Hände: Für 25 000 Euro erhielt Michael Jung den Zuschlag.  FOTO: KUBE/GESTÜT
Auktionsspitze Ginster wechselt in olympische Hände: Für 25 000 Euro erhielt Michael Jung den Zuschlag. FOTO: KUBE/GESTÜT
Auktionsspitze Ginster wechselt in olympische Hände: Für 25 000 Euro erhielt Michael Jung den Zuschlag. FOTO: KUBE/GESTÜT

GOMADINGEN-MARBACH. »Das hat gut gepasst«, übermittelte Vater Joachim Jung telefonisch aus den USA, »eine gute Stunde vor seinem Start im Fünf-Sterne-Cross in Kentucky hat Michi online auf Ginster mitgeboten und den Zuschlag für diese Nachwuchshoffnung erhalten«. Die Freude im Haupt- und Landgestüt Marbach und bei Züchter Erik Schröter aus Winnenden war doppelt groß, denn der Zuschlag bei 25 000 Euro für den Olympia-Sieger Michael Jung war zugleich der Spitzenpreis der Auktion. »Ginster ist ein vierjähriger Trakehner Wallach, Nachkomme des Marbacher Veredlerhengstes Icare d’Olympe AA, der international erfolgreich in großen Vielseitigkeitsprüfungen war«, sagte Landoberstallmeisterin Astrid von Velsen-Zerweck, »Ginster ist in Marbach zur Welt gekommen, hat die Gruppenaufzucht auf unseren Vorwerken genossen und ist über den letzten Winter hier in Marbach angeritten worden«.

Zum zweiten Mal online

Zum zweiten Mal hat die Marbacher Gestütsauktion online stattgefunden. Mit dem Ergebnis sind Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck und Auktionsleiter Rolf Eberhardt rundum zufrieden: »Schon im Vorfeld war das Interesse groß, es waren zahlreiche Kunden bei den Vorstellungen der Pferde und zum Probereiten in Marbach«. Das Ausbieten (»Bid-Up«) begann am Samstag um 18 Uhr auf der Internetseite www.marbach.hsr-auktion.de. Über 370 Interessenten waren registriert, 58 Bieter gaben insgesamt 210 Gebote auf die 14 im Angebot stehenden Pferde ab, darunter auch Bieter aus Frankreich, Polen und der Schweiz.

Die Netto-Verkaufspreise der drei- bis sechsjährigen Pferde lagen zwischen 8 750 und 25 000 Euro, zwei Pferde erhielten während der Auktion kein Gebot, ein Pferd wurde ins Ausland verkauft. Der Netto-Durchschnittspreis der Pferde betrug 16 167 Euro, der höchste bisher erreichte Durchschnittspreis einer Marbacher Gestütsauktion.

Zweitteuerstes Pferd war der sechsjährige, bereits turniererfahrene Cactus v. Central Park aus dem Landgestüt Redefin, das immer wieder Qualitätspferde in die Marbacher Auktionen schickt. Er wurde für 24 750 Euro in die Schweiz zugeschlagen. Die Katalognummer 5 Dudley v. Durello, ein imposantes Bewegungspferd aus der Zucht und dem Besitz des Haupt- und Landgestüts Marbach, war den neuen Besitzern aus dem Großraum Stuttgart ein Höchstgebot von 24 000 Euro wert.

Der bewegungsstarke vierjährige Trakehner Flour/T., ein Sohn des Eliteanwärters Helium/T. aus der Zucht von Dirk Vester in Hennef und dem Besitz des Haupt- und Landgestüt Marbach, wurde in einen Aachener Ausbildungsstall verkauft.

Landoberstallmeisterin von Velsen-Zerweck zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis: »Das Interesse war der guten Qualität der Pferde entsprechend hoch. Über den gesteigerten Durchschnittspreis freuen wir uns natürlich, insbesondere, weil er nicht durch einen besonders hohen Spitzenpreis zustande kommt, sondern alle Pferde solide, ihrem Wert entsprechende Preise erzielt haben.«

Solide Preise

Lob und Dankesworte richtete die Gestütsleiterin an die Mitarbeiterschaft des Gestüts: »Unsere Teams haben ganze Arbeit geleistet während der schwierigen Corona-Jahre. Schon im Stutenstall, auf den Aufzuchtstationen und später im Reitkommando legen unsere Gestüter den Grundstein für sportliche Erfolge«.

Es wurden zwölf Pferde verkauft. Mit 194 000 Euro lag der Gesamtumsatz etwas niedriger als im Vorjahr mit 208 600 Euro, 2020 waren es 179 980 Euro. (eg)