MÜNSINGEN. Nanu, wer hat denn da genascht? Streuobstwiesenbesitzer, die sich über verdächtige Spuren wundern, melden sich derzeit immer wieder bei ihm, berichtet Günter Künkele aus Hengen, der als regionaler Natur- und Naturschutzexperte immer wieder gerne zurate gezogen wird. Er kennt, was das angebissene oder verschwundene Obst angeht, des Rätsels Lösung und hat dazu noch ein Beweisfoto: Ein weibliches Exemplar des Raubtiers mit der charakteristischen Zorromaske trägt einen saftigen Apfel im Fang. Denn, so Künkele: »Der Dachs ist ein Schleckermaul, er mag auch Süßes.« Meister Grimbart ernährt sich vielseitig, auf seinem Speiseplan stehen vor allem Kleintiere, Schnecken, Larven, Würmer und Puppen – im Herbst kommt das Obst hinzu.
Der größte einheimische Marder besucht deshalb sehr gerne Obstwiesen oder -gärten. Heruntergefallene, süße oder leicht gärende Äpfel und Birnen, aber auch Zwetschgen oder Pflaumen sind im Herbst seine Leibspeise. Leider, so Künkele, fallen nicht wenige Dachse bei ihren nächtlichen Streifzügen zu den begehrten Früchten dem Straßenverkehr zum Opfer. (GEA)