MÜNSINGEN. Die Berufliche Schule in Münsingen kann seit Kurzem den Titel »Europaschule Baden-Württemberg« als Zusatzbezeichnung im Namen führen. Kultusministerin Theresa Schopper übergab bei einem Festakt im Neuen Schloss in Stuttgart die Auszeichnung an die Schulen, die sich in besonderem Maße um die Vermittlung von europäischen Werten bemühen, heißt es in einer Mitteilung der Schule.
Die Berufliche Schule in Münsingen hatte sich im Sommer 2024 beim Kultusministerium beworben, nach der Vorauswahl unter den Kandidaten folgte eine Qualifizierungsphase im Herbst. Erste Kontakte mit den anderen Bewerberschulen wurden geknüpft. Das Ministerium organisierte drei regionale Fachtreffen. Die Münsinger Schule wurde dabei von Christine Zössmayr und Philipp Haner vertreten.
Kollegium erarbeitet Aktionsplan
Zössmayr und Haner hatten als Ansprechpartner der Schulentwicklungsgruppe das Bewerbungsverfahren vorangetrieben, unterstützt von der Schulleitung. Es haben Workshop- sowie Netzwerk-Treffen stattgefunden. Christine Zössmayr hat an Fortbildungen wie zum Beispiel »Europäischer Wettbewerb, die EU verstehen und vermitteln« teilgenommen, um Ideen und Anregungen für die Schule zu erhalten.
Der kommissarische Schulleiter Martin Salzer unterstützt das Projekt mit Kontakten und Netzwerkarbeit. Der stellvertretende Schulleiter Anselm Wenzke kümmert sich um die Außendarstellung und Werbung, damit das Europathema auch sichtbar wird. Das gesamte Kollegium erarbeitete einen Aktionsplan, in dem konkrete Ziele und Aktivitäten benannt wurden, die die Schule als Europaschule erreichen und umsetzen will. Die Gesamtlehrerkonferenz sowie die Schulkonferenz stimmten dem Vorhaben zu. Aufgrund dieses Aktionsplans der Schule stimmte das Ministerium der Ernennung der Beruflichen Schule Münsingen zur Europaschule zu.
Beim Festakt erläuterte Ministerin Theresa Schopper in Anbetracht der aktuellen Krisen, die das Gefühl vermittelten, dass antieuropäische Stimmen immer lauter werden, dass den Europaschulen eine besondere Bedeutung zukommt.
Verschiedene Aktivitäten geplant
Neue Europaschulen verpflichten sich, zunächst bis 2028 in sieben Aktionsfeldern (unter anderem Gelebtes Europa, Demokratiebildung, Schulpartnerschaften, Stärkung der Europakompetenz) übergreifende Europaarbeit im Unterricht und in außerunterrichtlichen Veranstaltungen zu leisten.
Die Berufliche Schule Münsingen greift in ihren verschiedenen Bildungsgängen das Thema Europa in Unterrichtseinheiten auf, etwa im AV-dual-Projekt »Ein Blick auf Europa!«, im Hinblick auf den Vergleich von europäischen Notfallversorgungen im Bereich Pflege oder in Planspielen zur EU-Gesetzgebung in Schulpartnerschaften im kaufmännischen Berufskolleg. Zudem sollen die EuroTier-Messe in Hannover und das Europaparlament besucht werden. Mit Aktivitäten zum Europatag und weiteren Projekten will sie dem Anspruch einer Europaschule gerecht werden. Neue Kontakte und eine neue Zusammenarbeit mit wichtigen Institutionen, beispielsweise dem Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm, zeichnen sich bereits ab.
Der Leitspruch der Schule lautet: »Wir schaffen Zukunft!« Künftig auch mit einem eindeutig und bewusst gewählten europäischen Bezug. (eg)
EUROPASCHULEN
Europaschulen sind Schulen, die sich im besonderen Maße um die Vermittlung von europäischen Werten und internationalen Kontexten bemühen. Sie vermitteln Wissen über Europa und stärken ihre Schülerinnen und Schüler darin, ihre interkulturelle und sprachliche Kompetenz stetig zu erweitern. Dabei sind Europaschulen Wegbereiter und Vorbild für andere Schulen. (eg)