GOMADINGEN-MARBACH/MÜNSINGEN. Der beschädigte Triebwagen, der am Freitagmorgen bei einem schweren Unglück an einem unbeschrankten Bahnübergang in Marbach entgleist ist, steht seit Freitagabend kurz vor 20 Uhr wieder in Lokschuppen im Bahnhof in Münsingen. Die Bergungsarbeiten wurden von einigen Schaulustigen begleitet. Bernd-Matthias Weckler, Geschäftsführer der Schwäbische Alb-Bahn GmbH (SAB), spricht von einem wirtschaftlichen Totalschaden in Höhe von rund 650.000 Euro.
Der 54 Tonnen schwere Triebwagen war zuvor von zwei 110 Tonnen- beziehungsweise 130-Tonnen-Kranen in mehrstündiger Arbeit wieder auf die Schienen gehievt worden und von einer Diesellok in 30 Minuten von Marbach nach Münsingen geschleppt worden. Bis spät am Abend war man an der Unglücksstelle noch dabei, den verunfallten Lkw auf den Tieflader zu hieven. Die Gomadinger Feuerwehr ist noch vor Ort und die Zufahrtsstraßen gesperrt, teilt die Polizei um 21.30 Uhr auf Nachfrage mit.
Die SAB informiert in diesem Zusammenhang, dass der Zugverkehr am Samstag und am Sonntag zwischen Münsingen und Schelklingen planmäßig fährt, ein Schienenersatzverkehr wird an beiden Tagen zwischen Münsingen und Gammertingen eingerichtet.
Der Triebwagen und der Lkw sind am Freitagmorgen zusammengestoßen. Dabei ist der 56-jährige Zugbegleiter schwer verletzt worden. Der 45 Jahre alte Lokführer erlitt leichte Verletzungen. Nach Angaben der Polizei wollte der Fahrer eines Müll-Lastwagens über den unbeschrankten Bahnübergang fahren und hat dabei offenbar das Rotlicht übersehen. Er gab später offenbar an, von der Sonne geblendet gewesen zu sein. Auch den herannahenden Zug der Schwäbischen Alb-Bahn übersah er.
Die Feuerwehr aus den Gomadinger Teilorten war mit allen drei Abteilungen, rund 30 Einsatzkräften und vier Fahrzeugen vor Ort. Dazu kamen drei Fahrzeuge und 25 Feuerwehrleute aus Münsingen. Die Feuerwehr Reutlingen war mit zwölf Mann und drei Fahrzeugen ebenfalls angerückt, wurde aber nicht gebraucht.(GEA)