Volkshochschule Pfullingen präsentiert Programm fürs Jubiläumsjahr

PFULLINGEN. Die Volksbildung begann in Pfullingen am 26. Januar 1970 mit dem Vortrag »Eine heitere Reise durch das Schwabenland«. Das Semesterprogramm des Volksbildungswerks – sechs Vorträge sowie Kurse für Stenografie, Nähen und Holzgefäße – passten auf ein gefaltetes DIN-A4-Blatt. Heute, 50 Jahre später, ist die Volkshochschule nicht mehr aus Pfullingen wegzudenken, gefeiert wird das im Mai. Der genaue Termin steht noch nicht fest, dafür aber ein Semesterprogramm für das Jubiläumsjahr, das wenig Wünsche offen lässt. 368 Kurse und 15 Einzelveranstaltungen hat das Team um Vera Hollfelder auf die Beine gestellt, darunter ist viel Bewährtes, aber auch neue Schwerpunkte – etwa im Bereich der Jungen VHS.

Von den Anfängen ist das neue Programmheft geprägt. Zum Jubiläum verzichtet die Einrichtung auf ein Schwerpunkt-Thema und stellt die Geschichte der VHS in den Mittelpunkt, mit alten Bildern und Informationen, aber auch mit einem Wettbewerb unter dem Motto »Die VHS und ich«. Jeder, der eine besondere Erinnerung an die Volkshochschule hat, kann mitmachen und malen, fotografieren oder dichten. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, sagt VHS-Leiterin Vera Hollfelder, ob von Gruppen, Kursen oder Einzelpersonen. Alle Einsendungen sind bis zum 31. Mai willkommen. Für die originellsten und schönsten Erinnerungen gibt es Gutscheine für VHS-Kurse. Die Preisträger werden im Rahmen der langen Kulturnacht im Juni präsentiert und eine kleine Ausstellung mit den Werken gestaltet.

Mehr Zusammenarbeit

Schon im Vorfeld haben die im vergangenen Spätherbst gesammelten Zitate von Kursteilnehmern gezeigt, »dass die VHS mehr ist als ein Raum, um etwas zu lernen«, so Hollfelder. Dort kann man »einen schönen Muskelkater bekommen, Zeit für sich haben, toll in die Woche oder in den Feierabend starten oder nicht stehen bleiben«, wie eine kleine Auswahl aus der im Heft veröffentlichten Sprüche zeigt.

Und stehen bleiben will die VHS auch im 50. Jahr ihres Bestehens nicht. Das zeigt eine Reihe der neuen Kursangebote. Sie nähert sich dem Phänomen »Fußballfans« rechtzeitig vor der Europameisterschaft populärwissenschaftlich an oder startet die Reihe »Geschichte mit Muse«. In verschiedenen Kursen können die Teilnehmer sich einen Überblick über die Antike verschaffen. Wer lieber aufs Rad steigt, aber, noch unsicher ist, kann sich »Fit fürs E-Bike machen«. Tanja Wedel legt dabei nicht nur Wert auf das sichere Fahrverhalten, sondern gibt auch Tipps für den Kauf des Zweirads.

Verstärkt hat die VHS in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei und der Musikschule. »Es geht darum, das Angebot zu ergänzen und keine Doppelstrukturen aufzubauen«, sagt Hollfelder. »Leselust und Lesefrust – Leseförderung bei Jungen« ist ein Angebot, das aus der Zusammenarbeit entstanden ist, der Veeh-Harfen-Kurs, für den die Teilnehmer kein eigenes Instrument mitbringen müssen, eine anderes. Natürlich können die VHS-Teilnehmer auch wieder verreisen, in Bildern bei zahlreichen Reiseberichten oder ganz konkret – etwa nach Polen. Wer nicht weiß, wie man einen Kochlöffel richtig hält, dem hilft der Kurs Basic-Cooking weiter, wer Schwierigkeiten mit dem Smartphone hat, aber sich bisher nicht traute, seine Fragen zu stellen, dem wird ebenfalls geholfen.

Junge Hörer binden

»Mutmacher gegen die Einsamkeit für Frauen« soll den Betroffenen helfen neue Lebensinhalte zu finden. Apropos finden, die VHS sucht weiter Dozenten, die Wassergymnastik und Schwimmkurse anbieten können. Und sie hat im neuen Heft die Suche nach der Jungen VHS leichter gemacht. Das Angebot steht jetzt am Ende des Programmhefts und nicht mehr mittendrin. Dort, so die Beobachtung von Hollfelder und ihrer Stellvertreterin Inga Rheinbay, ist es oft übersehen worden, dabei sei es für die Volkshochschule wichtig, auch jüngere Hörer zu binden. »Stand up Paddling« oder »Schule fertig und was jetzt« sind Angebote für sie.

Natürlich gehören Sprachen, der große Bereich Bewegung und Entspannung, Technik oder die Berufswelt zum Angebot der VHS. Das Blättern im Heft, das im Laufe dieser Woche verteilt wird, lohnt sich auf jeden Fall. Auch online ist das Angebot dann verfügbar. Wer seinen Kurs gefunden hat, egal ob auf Papier oder im Netz, kann sich von 27. Januar an anmelden.

Neu ist in diesem Jahr, dass samstags keine Anmeldung mehr möglich ist. Da seien kaum noch Leute gekommen, erklärt Hollfelder. Inzwischen laufe vieles über das Netz. (GEA)