Logo
Aktuell Unglück

Tod von Eninger Waldarbeiter: 23.000 Euro Spenden für Familie gesammelt

Vor einem Jahr kam ein rumänischer Waldarbeiter in Eningen ums Leben. Unterstützung für Hinterbliebene

Notarzt
Ein Dachschild mit der Aufschrift »Notarzt« ist auf einem Einsatzwagen angebracht. Foto: Mirgeler/dpa
Ein Dachschild mit der Aufschrift »Notarzt« ist auf einem Einsatzwagen angebracht.
Foto: Mirgeler/dpa

ENINGEN. Knapp ein Jahr ist es her, dass es im Eninger Waldstück »Harret« zu einem tödlichen Forstunfall kam. Ein 45-jähriger Waldarbeiter aus Rumänien war von einem herabstürzenden Ast am Kopf getroffen worden und dabei – trotz Schutzausrüstung – so schwer verletzt worden, dass er seinen Verletzungen erlag. Gemeinderat und Bestatter Cliff Werz hatte damals die Überführung des Leichnams zurück in den Heimatort des Verstorbenen – einem Dorf unweit der rumänisch-ukrainischen Grenze – organisiert. Die Gemeinde Eningen hatte nach dem Unglück zudem für die Familie des Verstorbenen ein Spendenkonto eingerichtet.

Wie Eningens Bürgermeister Alexander Schweizer nun mitteilt, seien bisher insgesamt 23 000 Euro an Spendengeldern eingegangen. »Wir freuen uns sehr, dass so viele Menschen etwas gespendet haben«, sagt Schweizer auf GEA-Nachfrage.

Monatlich werde ein Betrag aus diesem Spendenfonds direkt an die Familie in Rumänien überwiesen. Das Geld soll vor allem den Kindern für die Schul- und Ausbildung und der verwitweten Ehefrau zugutekommen, so Schweizer, der sich von dem Unglück noch immer betroffen zeigt.

Der Familie sei es nun auch ein Anliegen gewesen, den Spendern und Spenderinnen ihren Dank auszudrücken. Weitere finanzielle Unterstützung sollte die Familie außerdem von der Forstwaisenhilfe des Landes erhalten.

Regelmäßig in Kontakt

Einen direkten Kontakt zur Familie aufzubauen sei zunächst nicht einfach gewesen, erklärt Schweizer. »Das war vermutlich auch dem Schock geschuldet.« Auf einen ersten Brief – auf deutsch geschrieben und damals von Werz übergeben – habe monatelang keine Reaktion gefolgt.

Inzwischen habe man aber über eine rumänischsprachige Mitarbeiterin einen stabilen Kontakt zur Familie aufbauen können, teilt er mit, man sei regelmäßig im Austausch.

Zum Todestag am 9. März hat er die Familie nach Eningen eingeladen, berichtet der Bürgermeister. Diese habe bereits direkt nach dem Unglück im vergangenen Jahr den Wunsch geäußert, am ersten Todestag den Unglücksort besuchen zu können, dies sei für sie sehr wichtig, so Schweizer.

Ein fest installiertes Gedenkkreuz soll dort künftig dauerhaft an den Verstorbenen erinnern. Man wolle damit auch ein Zeichen an die Familie senden: »Dass der Tod des Familienvaters in Eningen nicht vergessen ist.« (mewe)