PFULLINGEN. Elisabeth Schnizer traute ihren Augen nicht, als sie gestern Morgen in ihrem Vorgarten eine voll erblühte, dunkelviolette Schwertlilie fand. Die Blüte ragt keck aus den kargen grünen Blättchen heraus, die davon zeugen, dass an dieser Stelle eigentlich eine ganze Staude dieser Hingucker-Blumen zu sehen sein sollte. Üblicherweise natürlich erst, wenn die eigentliche Blütezeit der Iridacea – so der lateinische Name der Schwertliliengewächse – beginnt, also frühestens im März, wie die leidenschaftliche Hobbygärtnerin aus der Seitenhalde schon beobachtet hat.
Schwertlilien gehören zu den vielfältigsten Stauden im Garten überhaupt. Botanisch ist die Gattung nach Iris, der griechischen Göttin des Regenbogens, benannt, – angesichts der breiten Palette an Blütenfarben sehr passend.
Ganz außergewöhnlich
2016 haben die Pflanzen es zum Titel »Staude des Jahres« gebracht, wie man auf der Webseite www.mein-schöner-garten.de nachlesen kann. Dort heißt es auch: Die frühen Arten blühen schon ab Februar, die meisten Sorten ab April, späte zeigen ihre Blüten noch im Juli.
Hierzulande sind Schwertlilien im Januar aber tatsächlich »etwas ganz Außergewöhnliches«, wie Landschaftsgärtnermeister Thomas Mürdter bestätigt. Außer Winterlingen gebe es sonst zu Jahresbeginn noch nicht viel im Garten zu bestaunen.
Charakteristisch für alle Schwertlilien-Arten sind die namensgebenden, schmalen, schwertartigen Blätter, die bisweilen ein wenig an Gräser erinnern. (ps)