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Schrenk akzeptiert Rücknahme der Kündigung des Pfullinger Bäderchefs nicht

Bürgermeister Michael Schrenk akzeptiert die Rücknahme der Kündigung von Bäderchef Lennart Kerkhoff nicht. Die Stadt wolle keinen Präzedenzfall schaffen, heißt es in einer Mitteilung Schrenks. Für Nachfragen war Schrenk am Freitag nicht mehr zu erreichen.

Kein Entgegenkommen aus dem Rathaus: Bürgermeister Michael Schrenk wird Bäderchef Lennart kerkhoff nicht wieder einstellen.
Kein Entgegenkommen aus dem Rathaus: Bürgermeister Michael Schrenk wird Bäderchef Lennart kerkhoff nicht wieder einstellen. Foto: Petra Schöbel
Kein Entgegenkommen aus dem Rathaus: Bürgermeister Michael Schrenk wird Bäderchef Lennart kerkhoff nicht wieder einstellen.
Foto: Petra Schöbel

PFULLINGEN. Überwältigt vom Rückhalt der Nutzer und Freunde der Bäder, die insgesamt 1 757 Unterschriften für seinen Verbleib in Pfullingen gesammelt hatten, hatte Bäderchef Lennart Kerkhoff am Donnerstagmittag seine Kündigung zurückgezogen. Jetzt hat sich der Bürgermeister in einer Pressemitteilung dazu geäußert.

Kerkhoff habe vergangene Woche von sich aus und ohne Angabe von Gründen sein Arbeitsverhältnis bei der Stadt Pfullingen gekündigt, heißt es dort. Aufgrund der Unterschriftenaktion und der Kundgebung vor dem Bürgerempfang sei die Personalangelegenheit auch in der Öffentlichkeit diskutiert worden.

Zur Vermittlung habe am Dienstag ein rund vierstündiges Gespräch stattgefunden, bei dem ein guter Lösungsansatz erarbeitet worden sei. Das Gespräch sei darauf ausgerichtet gewesen, dem Bäderleiter ein Verbleiben bei der Stadt Pfullingen zu ermöglichen. Am Mittwoch habe Kerkhoff seinem Arbeitgeber mitgeteilt, dass er seine Kündigung nicht zurückziehen werde. Dies sei dem Gemeinderat und auch der Presse mitgeteilt worden. Die Verwaltung habe daraufhin die Ausschreibung der Stelle veranlasst.

Am Mittwochabend habe im Rathaus eine Besprechung mit allen Fraktionsvorsitzenden und mit allen Bürgermeisterstellvertretern stattgefunden, wird weiter mitgeteilt. »Unter anderem wurde auch über die Personalie Kerkhoff gesprochen. Zunächst ging es um die gesammelten Unterschriften. Bürgermeister Michael Schrenk erklärte den Gesprächsteilnehmern, dass er die durch einen Stadtrat bzw. Fraktionsvorsitzenden zu einer Personalangelegenheit initiierte Unterschriftensammlung für rechtlich bedenklich halte«, heißt in dem Schreiben. Er werde daher die Unterschriften nicht persönlich entgegennehmen. Auf welcher Rechtsgrundlage diese Bedenken basieren, wird nicht mitgeteilt. Eine Möglichkeit, dies erklärt zu bekommen, gab es am Freitagmittag für die GEA-Redaktion nicht mehr, da der Bürgermeister nicht mehr zu sprechen war.

Im Weiteren sei es um die von Kerkhoff aufrechterhaltene Kündigung vom Vormittag gegangen, heißt es weiter in der Mitteilung. »Letztlich war klar, dass die Stadt keinen Präzedenzfall schaffen kann, sollte Kerkhoff sich doch noch anders entscheiden wollen. Die Tür wurde durch das mehrstündige Gespräch geöffnet und Kerkhoff hat durch seine Entscheidung die Tür wieder geschlossen.«

In der Pressemitteilung des Bürgermeisters wird dann betont, aus Sicht des Arbeitgebers wäre es »vor allem wegen der Außenwirkung nicht vertretbar«, jetzt doch noch eine andere Entscheidung zu treffen. »Als Arbeitgeber müssen wir unsere Glaubwürdigkeit auch allen anderen Beschäftigten gegenüber bewahren. Hier geht es auch um Gleichbehandlung«, hebt Schenk hervor. In der Besprechung am Mittwochabend herrschte daher Konsens, dass es keine Kehrtwende mehr geben kann.

Dieser Aussage widerspricht der CDU-Fraktionsvorsitzende Gert Klaiber vehement. Man habe in der Runde die Möglichkeit, dass Kerkhoff die Kündigung freiwillig zurücknehme, erörtert, aber ohne ein Ergebnis. Schrenk habe dazu keine Meinung geäußert.

»Nach den Ereignissen am frühen Donnerstagnachmittag hat Bürgermeister Schrenk den Bäderleiter am Donnerstagabend telefonisch darüber informiert, dass am Mittwochabend alle Fraktionsvorsitzenden und Bürgermeisterstellvertreter mit ihm am Tisch gesessen haben und dass eine klare Verständigung stattgefunden hat. Er teilte Kerkhoff mit, dass die Stadt die Rücknahme seiner Kündigung zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr akzeptieren könne und es bei der Kündigung zum 31.03.2020 bleibt«, stellt Schrenk in seiner Mitteilung fest. (GEA)