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Pfullinger Schloss-Sanierung erneut im Blick

Der Pfullinger Gemeinderat beschließt einstimmig, die vierte Voruntersuchung in Auftrag zu geben

Das Pfullinger Schloss harrt seit Jahrzehnten seiner Sanierung. Der Gemeinderat beschloss jetzt, erneut die Möglichkeiten für Er
Das Pfullinger Schloss harrt seit Jahrzehnten seiner Sanierung. Der Gemeinderat beschloss jetzt, erneut die Möglichkeiten für Erneuerung und künftige Nutzung untersuchen zu lassen. FOTO: HAILFINGER
Das Pfullinger Schloss harrt seit Jahrzehnten seiner Sanierung. Der Gemeinderat beschloss jetzt, erneut die Möglichkeiten für Erneuerung und künftige Nutzung untersuchen zu lassen. FOTO: HAILFINGER

PFULLINGEN. Die Sanierung des Pfullinger Schlosses ist seit vielen Jahren ein Thema. Jetzt stand sie erneut auf der Tagesordnung des Pfullinger Gemeinderats. Das Gremium beschloss einstimmig, das Architekturbüro Bamberg mit einer Voruntersuchung zu beauftragen, die als Grundlage für eine Machbarkeitsstudie dienen soll. Dafür werden 29 000 Euro zur Verfügung gestellt.

Zurzeit ist im Schloss ein viergruppiger Kindergarten untergebracht, außerdem nutzen die Musikschule sowie Vereine das Gebäude. »Es müsste geklärt werden, wo diese Nutzer während der Sanierungsarbeiten untergebracht werden können«, erklärte der Stadtbaumeister.

Pläne in der Schublade

Drei Vorplanungen für die Schloss-Sanierung hat es in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten bereits gegeben, keine ist je umgesetzt worden. Stadtbaumeister Karl-Jürgen Oehrle rief sie den Ratsmitgliedern in Erinnerung. Im Jahr 2000 war mit der Sanierung ein Funktionsanbau angedacht worden, in dem Treppe, Aufzug, WC-Anlage und Foyer hätten untergebracht werden sollen. Zusätzlich sollten ein Saal mit 200 Sitzplätzen, ein kleinerer Saal und drei Klassenräume geschaffen werden. Veranschlagt wurden seinerzeit Kosten von rund vier Millionen Euro.

Fünf Jahre später wurde diese Vorplanung überarbeitet. Der große Saal sollte mit Umkleiden, einer Nebenbühne, Ausstellungsflächen und einem Veranstaltungsbüro ergänzt werden. Für die Musikschule waren im Dachgeschoss mehrere sogenannte Übungsboxen geplant.

2009 lagen diese Pläne erneut beim Architekten auf dem Zeichenbrett. Diesmal sollte das Schloss mit dem Ziel saniert werden, es zu einem Ergänzungsgebäude der Wilhelm-Hauff-Realschule (WHR) umzugestalten. Vorgesehen war ein Neubau, in dem die Ganztagsbetreuung der Schule samt Mensa und Küche untergebracht werden sollte. Der Kindergarten sollte im Erdgeschoss erhalten bleiben, im ersten und zweiten Stockwerk waren Klassenzimmer, Lehrerzimmer und das Jugendbüro der Stadt geplant. Die Musikschule blieb auf die Räume im Obergeschoss beschränkt.

Anderer Platz für Musikschule?

Alle Ideen und Vorplanungen sind jedoch – vor allem aus Kostengründen, und weil andere Projekte als dringlicher erachtet wurden – in der Schublade geblieben. Da sich im Zuge der Bürgerbeteilung am Intergrierten Stadtentwicklungskonzept Pfullingen 2035 (ISEK) das Schloss dann erneut als ein wichtiges Großprojekt herauskristallisiert hatte, soll nun erneut geprüft werden, wie es saniert werden kann und was dort machbar wäre.

Die WHR hat inzwischen eigene neue Gebäude erhalten und hat keinen Raumbedarf mehr im Schloss. Das Gebäude soll nun denkmalgerecht, funktional und technisch-energetisch saniert werden, heißt es in der Ratsdrucksache.

Geklärt werden müsse im Rahmen der Voruntersuchung, wie es künftig genutzt werden könnte: zum Beispiel als zentraler öffentlicher Ort, mit Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen, eventuell mit Gastronomie, mit Räumen für die Musikschule, mit Musik- und Konzerträumen für die Öffentlichkeit. Geprüft werden soll gleichzeitig, ob Gebäude und Flächen im unmittelbaren Schlossumfeld funktional und gestalterisch einbezogen werden könnten. »Als Ergebnis soll eine Grundlage geschaffen werden, mit der eine fundierte Sanierungsplanung für das Schlossgebäude in Auftrag gegeben werden kann«, wird in der Drucksache festgestellt.

Christine Zössmayr (FWV) hakte nach, ob es denn schon geklärt sei, ob die Musikschule dort dauerhaft untergebracht bleiben soll. »Da sie ohnehin während des Umbaus ausziehen muss, könnte eventuell vorher geschaut werden, ob es sie an anderer Stelle für einen guten Platz finden könnte«, betonte sie. »Es spricht viel dafür, dass die Musikschule dort angesiedelt bleibt«, erwiderte Oehrle, »aber es ist kein Paradigma.« Es gelte nun, grundsätzlich zu klären, welche Variante welche Vor- und Nachteile hätte. (GEA)