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Pfullinger Schüler begeistern mit »Tintenherz«

Schüler der Wilhelm-Hauff-Realschule begeistern mit der Geschichte »Tintenherz« von Cornelia Funke

Schüler der Klassenstufen sechs bis acht der Wilhelm-Hauff-Realschule Pfullingen zeigten im Rahmen des Lernangebots »Theater« un
Schüler der Klassenstufen sechs bis acht der Wilhelm-Hauff-Realschule Pfullingen zeigten im Rahmen des Lernangebots »Theater« unter Leitung ihrer Lehrerin Annika Messerschmidt das Stück »Tintenherz«. FOTO: LEIPPERT
Schüler der Klassenstufen sechs bis acht der Wilhelm-Hauff-Realschule Pfullingen zeigten im Rahmen des Lernangebots »Theater« unter Leitung ihrer Lehrerin Annika Messerschmidt das Stück »Tintenherz«. FOTO: LEIPPERT

PFULLINGEN. Wer hat sich beim Lesen einer spannenden Geschichte nicht schon einmal gewünscht, mitten in die Szenerie hinein zu springen und höchstpersönlich zu einer der Figuren zu werden? Genau diese faszinierende Fähigkeit hat Mortimer. Wenn er ein Buch liest, entstehen Menschen und Dinge plötzlich in der Realität. Um die Folgen dieses Talents geht es in Cornelia Funkes Buch »Tintenherz«, das die Schülerinnen und Schüler des Lernangebots »Theater« an der Wilhelm-Hauff-Realschule (WHR) jetzt auf die Bühne gebracht haben.

Mortimer hatte vor vielen Jahren aus dem Buch »Tintenherz« vorgelesen, leider mit verhängnisvollen Folgen. So wurde der finstere Schurke Capricorn mit seinem Messerstecher Basta sowie dem Feuerspucker Staubfinger aus der »Tintenwelt« in die aktuelle Zeit verfrachtet. Bedauerlicherweise verschwand gleichzeitig seine Frau Reza, Mutter von Meggie, im Tausch aus der gegenwärtigen Welt mitten in die Tintenherz-Geschichte hinein.

Das ganze Schuljahr vorbereitet

In Cornelia Funkes Buch »Tintenherz« – einer fesselnden Geschichte über Magie und Abenteuer, in der Bücher zum Leben erweckt werden – geht es darum, alle wieder in ihre Refugien zurückzuschicken, die Buchwelt mit der Kraft der richtigen Worte wieder ins Lot zu bringen und Meggies Mutter ins tatsächliche Leben zurückzuholen.

Dreizehn Schüler der Klassenstufen sechs bis acht der WHR haben sich unter Leitung ihrer Lehrerin Annika Messerschmidt das ganze Schuljahr auf das von Robert Koall für die Bühne bearbeitete Theaterstück vorbereitet, Zehntklässler kümmerten sich um die Technik. Kulissen und Kostüme wurden von den Schülern und Helfern selbst entworfen. Am Mittwochabend präsentierten die jungen Schauspieler in der Mensa ihre Darbietung der Öffentlichkeit, am Donnerstag folgte eine weitere Aufführung für die Jahrgangsstufen 5 und 6.

Dabei agierten die Schüler mit großer Spielfreude, beeindruckten mit Textsicherheit, schauspielerischem Talent und wurden schließlich mit einem Riesenapplaus belohnt. Und wie sagte doch Schulleiter Jochen Wandel: »Ich bin baff, ohne Worte und total gerührt über das, was wir hier erleben durften!« Es sei atemberaubend gewesen, die Schüler hätten sich diesen Applaus mehr als verdient. »Ihr habt unglaublich viel Text gelernt, ihr wart sogar samstags da, vormittags da und mittags da, ihr habt geübt ohne Ende, euch um die Kostüme gekümmert. Ich hätte mir keinen einzigen dieser Texte merken können!«

Auch im Hintergrund sei vieles gelaufen, zudem habe die Technik toll gearbeitet. »Wann müssen wir ein Headset aufmachen? Wann zumachen? Licht an, Licht aus, ihr habt es toll gemacht und wart hochkonzentriert«. Wer schon einmal selbst solche Aufgaben übernommen habe, wisse, dass damit sehr viel Verantwortung verbunden sei. »Denn wenn alles klappt ist’s selbstverständlich, wenn’s nicht klappt, heißt es gleich: oh die Technik«, war Wandel voll des Lobes für seine Schüler. Sein Dank galt auch Regisseurin Messerschmidt, weil Theater nur »mit einem Kopf und einem Herz hintendran funktioniert«.

Schüler entfalten Energie

Auf das Buch »Tintenherz«, das 2003 erschien und mehrfach ausgezeichnet wurde, sei sie gekommen, weil die Geschichte auf verschiedenen Ebenen gerade für Kinder ansprechend sei und zudem viel Tiefgründiges enthalte, erzählte Messerschmidt. Das Lernangebot »Theater« gebe es schon seit ein paar Jahren an der Schule, wobei sich Schüler am Schuljahresbeginn dafür entscheiden könnten, dann aber das ganze Jahr dort verbleiben müssten. »Die Gruppe wächst bei so einem Projekt unglaublich zusammen, entwickelt dabei ein tolles Gemeinschaftsgefühl, sodass die Verteilung der Rollen letztendlich überhaupt kein Problem ist«, betonte die Lehrerin.

»Auch ist es für die Schüler einfach schön, auf der Bühne zu stehen, sich präsentieren zu können und dabei viel Selbstbewusstsein zu entwickeln. Denn sie spielen zwar eine Rolle, aber eigentlich geben sie auch ganz viel von sich selbst preis und entfalten eine ungeheure Energie«, hob Messerschmidt hervor. (GEA)