PFULLINGEN. Die Belange des Fahrradverkehrs grundsätzlich stärker zu berücksichtigen, Schwachpunkte und Gefahrenstellen kurzfristig zu beseitigen und ein Radwegekonzept zu erstellen innerhalb eines Masterplans Verkehr, der alle Verkehrsträger gleichwertig berücksichtigt – das sind die Ziele der Projektgruppe Radverkehr Pfullingen. Vor Kurzem trafen sich die engagierten Radler mit Vertretern der Pfullinger Ratsfraktionen zum Austausch. »Wir machen das alles ehrenamtlich und Sie auch«, sagte Urs Ruth von der Projektgruppe an die Ratsmitglieder gewandt. »Wenn wir uns besser verzahnen, können wir insgesamt mehr erreichen!« Das teilt die Radgruppe mit.
Verbesserungen umgesetzt
Die Projektgruppe hat bereits viele konstruktive Vorschläge zur Entschärfung von Gefahrstellen und zur Verbesserung der Verkehrssituation gesammelt. »Einiges, was leicht umzusetzen war – wie beispielsweise Heckenschnitt oder Beschilderung, hat die Stadtverwaltung auch ruck-zuck erledigt«, berichtete Jörg Korbel. Um aber auch bauliche Verbesserungen an den Radwegen angehen zu können, sucht die Radgruppe den Schulterschluss mit dem Gemeinderat. »Der ganze Verkehrsbereich befindet sich im Wandel«, ergänzte Jo Scherer; dies müsse sich in der Planung und auch in der Bereitstellung von Mitteln widerspiegeln. »Es ist gut, auf die Erfahrung derer zurückzugreifen, die täglich mit dem Fahrrad unterwegs sind«, sagte Meike Schmied (CDU) und brachte gleich ebenfalls zwei Verbesserungsvorschläge mit. Gefahrenstellen sollten so schnell wie möglich beseitigt werden und es sei wichtig, sorgfältige Pläne zu erstellen. Dem pflichtete Gerd Mollenkopf (CDU) bei: »Die Gruppe hat eine super Daseinsberechtigung«, lobte er das Engagement. Timo Plankenhorn (CDU) wies darauf hin, dass Pfullingen Teil des Radschnellwegekonzepts sei und damit auch Verbesserungen zu erzielen seien.
Auch Christine Böhmler (FWV) war »froh über die Arbeit, die schon geleistet wurde«. Damit könne viel erreicht werden. Man müsse den Verkehr als Ganzes betrachten und dürfe die Fußgänger nicht vergessen. Sie wolle sich »vehement dafür einsetzen, dass sich ortskundige Bürger bei der Ausführungsplanung des Marktplatzes einbringen können«.
Martin Fink (UWV) betonte, dass es »kurzfristigen Handlungsbedarf« gebe, um Gefahrenstellen für Radfahrer zeitnah zu entschärfen. Er wies auf potenzielle Konfliktsituationen hin, die es zwischen Radfahrern, Fußgängern, Longboardfahrern und Hundebesitzern gebe und denen Rechnung getragen werden müsse.
Malin Hagel (GAL) beklagte große Mängel bei der Sicherheit und Attraktivität des Fahrradverkehrs in Pfullingen. Auch sie brachte zwei konkrete Verbesserungsvorschläge mit und kündigte an, sich bei den laufenden Haushaltsverhandlungen für die Belange der Fahrradfahrer einzusetzen. Ihrer Ansicht nach sollten sachkundige Bürger stärker an den Planungsprozessen beteiligt werden.
Auch Walter Fromm (SPD) betonte: »Wir stehen hinter den Vorschlägen und unterstützen sie.« Allerdings mahnte er, dass die Umsetzung Zeit brauchen werde, weil die Finanzmittel und die Personaldecke bei der Stadtverwaltung knapp seien und Planungsmaßnahmen nur in beschränktem Umfang erlaubten. Mit kleineren Maßnahmen solle aber unverzüglich begonnen werden.
Um gemeinsam konkrete Maßnahmen auf den Weg zu bringen, wollen die Radgruppe und die Ratsmitglieder sich nun zweimal pro Jahr treffen. Auch die Stadtverwaltung soll möglichst eingebunden werden, heißt es in der Mitteilung. Vor dem nächsten Termin im Frühjahr 2020 wollen die Beteiligten sich gemeinsam einige Gefahrenstellen ansehen. »Wir sind mit dem Ergebnis hochzufrieden«, erklärte Urs Ruth. »Eine so breite und fraktionsübergreifende Unterstützung für den Fahrradverkehr ist sehr positiv.«
Interessierte Bürger, die sich an der Projektgruppe beteiligen oder Verbesserungsvorschläge machen wollen, können sich per E-Mail melden. (fm)
info@projektgruppe- radverkehr-pfullingen.de