PFULLINGEN. Er wolle »ein Bewusstsein schaffen für die gute Arbeit, die hier geleistet wird«. Aber auch zeigen, »wie notwendig diese Arbeit ist«. Das sagte der Reutlinger FDP-Bundestagsabgeordnete Pascal Kober, als er den Ausbildungsverbund der Bruderhaus-Diakonie in Pfullingen besuchte. Dort werden in der Metallwerkstatt junge Menschen in Metallberufen ausgebildet.
Der Ausbildungsverbund kümmere sich mit vielfältigen Angeboten in Reutlingen und Tübingen um »arbeitsmarktferne Menschen«, erläuterte Johann Kuenzlen, Leiter des Ausbildungsverbunds. Dazu zählen etwa Ausbildungsabbrecher, junge Mütter ohne Ausbildung, aber auch Langzeitarbeitslose, Umschüler, Flüchtlinge, Menschen mit schwierigen Startbedingungen. Ziel sei, diese Menschen »in den Arbeitsmarkt zu bringen« – unter anderem mit zwei Fahrradwerkstätten in Reutlingen und Tübingen, mit dem Gebrauchtwarenhaus Retour in Tübingen oder mit der Pfullinger Metallwerkstatt und vielen weiteren Ausbildungsmaßnahmen und Angeboten.
Professor Bernhard Mutschler, Theologischer Vorstand der Bruderhaus-Diakonie, der Pascal Kober bei dessen Besuch begleitete, betonte den Auftrag der Bruderhaus-Diakonie, »Menschen nicht fallen zu lassen und ihnen auch eine zweite oder dritte Chance zu geben«. Dafür »die gesetzlichen Rahmenbedingungen so zu schneidern, dass eine gute Arbeit möglich ist«, sehe er als seine Aufgabe, unterstrich Pascal Kober.
Bevor er unter Anleitung eines Metall-Azubis an einer CNC-gesteuerten Metallbearbeitungsmaschine ein stählernes Türschild mit seinem Namen fräsen, bohren, entgraten und mit Schraubgewinden versehen durfte, beantwortete Kober in einer Gesprächsrunde Fragen der Azubis. »Warum kommen Sie zu uns?«, fragte einer. Kobers Antwort: »Wir machen Gesetze für die Menschen, deshalb müssen wir die Menschen kennen und wissen, was sie bewegt.« (eg)