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Aktuell Förderung

Millionen für Eningens Hochwasserschutz

Land unterstützt das Starkregen- und Hochwasserschutzkonzept der Gemeinde. Brücken werden erneuert, das Bett des Leinsbachs wird teilweise verbreitert

Der Einlauf des Leinsbachs in den Arbach soll umgebaut werden. FOTO: SAUTTER
Der Einlauf des Leinsbachs in den Arbach soll umgebaut werden. Foto: Uwe Sautter
Der Einlauf des Leinsbachs in den Arbach soll umgebaut werden.
Foto: Uwe Sautter

ENINGEN. Die Freude war groß auf dem Eninger Rathaus »zwischen den Jahren«. Denn dort trudelte erneut ein Zuwendungsbescheid des Regierungspräsidiums Tübingen in beträchtlicher Höhe ein: Mit knapp 1,7 Millionen Euro fördert das Land die Umsetzung des Starkregen- und Hochwasserschutzkonzepts der Gemeinde. Das teilt Bürgermeister Alexander Schweizer mit.

Dieser »Zuwendungsbescheid für wasserwirtschaftliche Vorhaben« beinhaltet im Wesentlichen den Umbau der Einmündung des (bisher verdolten) Leinsbachs in den Arbach, die Öffnung des Leinsbachs auf Höhe des Eninger Bauhofs, den Neubau von Brücken im Verlauf der Einsteinstraße, der Arbachtalstraße und der Brücke zu den Gebäuden Mühleweg 10 und 12 sowie die Verbreiterung des Leinsbachs dort. Insgesamt wird die Gemeinde rund 2,74 Millionen Euro investieren, knapp 1,7 Millionen bekommt sie als Zuschuss vom Land, das entspricht einer Förderquote von knapp 62 Prozent.

Aus der Verdolung holen

Die Bauarbeiten werden noch in diesem Jahr beginnen, erklärt Schweizer. So soll unter anderem der Höhenversatz eliminiert werden, mit dem die Leinsbachverdolung bisher in den Arbach einmündet. Dies diene vor allem der Gewässer-ökologie. Des Weiteren soll der Leinsbach aus der Verdolung geholt und naturnah gestaltet werden. Mit dem Neubau der vorhandenen Brücken sowie der Verbreiterung des Gewässerlaufs werden Engstellen beseitigt. Dies ermöglicht im Fall von Hochwasser einen »leistungsfähigeren Abfluss«. Denn der war bei den zuletzt aufgetretenen, schadensträchtigen Starkregen- und Hochwasserereignissen nicht gegeben. Diese Maßnahmen kommen den Bachanliegern zugute, die zuletzt nahezu im Jahresturnus Überschwemmungsschäden zu beklagen hatten, aber sie helfen auch, die Gewässerökologie zu verbessern.

Voraussetzung für den Baubeginn ist die wasserrechtliche Entscheidung der übergeordneten Behörde. Gemeindeverwaltung und Gemeinderat hoffen, dass nach Umsetzung der Maßnahmen der dortige »Flaschenhals« beseitigt ist und Hochwasserschäden der Vergangenheit angehören.

Im Verlauf des Leinsbachs bachaufwärts laufen derzeit noch Verhandlungen mit der Firma Aral, da nach dem Rückbau der Tankstelle (ehemals Weihenstraße 16) minimale Restkontaminationen im Boden verblieben sind. Dort ist mittelfristig ebenfalls geplant, den verdolten Bach zu öffnen. Auch dies hat sowohl ökologische wie gewässertechnische Gründe. Langfristig ist auf dem früheren Tankstellengrundstück eine Wohnbebauung vorgesehen, informiert Schweizer.

Weitere Planungen gibt es aktuell für den Bereich des Sulzwiesenbachs, wo am Ortsrand ebenfalls oft Anlieger bei Starkregen betroffen sind, und für das Scherbental, wo der Leinsbach regelmäßig über die Ufer tritt. (eg)