ENINGEN. Was für eine zauberhafte Idee: Am Wochenende erlebte Eningen das »12qm Kultur-Programm« auf drei Parkplätzen vor dem Rathaus. Von 9 bis 18 Uhr wurden die Stellplätze zur Bühne für Musik, Tanz, Theater, Kunst und Kultur. Basierend auf einer Idee von Regine Gorgas war die Eninger Kultur-Initiative (EKI) Veranstalter eines Feuerwerks von abwechslungsreichen Programmpunkten.
Morgens hieß es »bring your own« (dt. bring dein eigenes), nämlich Zutaten zu einem gemeinsamen Frühstück. Kaffee war vor Ort, Tische, Bänke, Stühle und sogar Liegestühle waren aufgestellt. »Wir sind glücklich, wie viele mitmachen und kommen«, sagte Gemeinderat Albrecht Andres und dankte der Kulturstiftung. Auch für das Wetter, Voraussetzung für das Gelingen, sei man »mehr als dankbar«. Joachim Märkle aus Eningen war einer von vielen, der die Idee als großartig bewertete. Bei der immer frei zugänglichen Open-Air-Veranstaltung gab es ein Kommen und Gehen nach Lust und Laune, was viele sehr schätzten.
Musik lockt Zuhörer
Dieter Krug begann mit Gesang und Gitarrenklängen, gefolgt von Teilen des Posaunenchors Eningen unter Leitung von Sylvia Rall. Ihre Schwester Gabi war mit dem Großteil beim Bundesposaunentag in Hamburg, doch fanden die drei Musiker absolut den Beifall des Publikums. Die Musik lockte weitere Zuhörer an, die erst dadurch auf die Veranstaltung aufmerksam wurden.
Mächtig für Stimmung sorgte auch das »Bläsebelg Trio« mit Tuba, Akkordeon und Gitarre. Auf Deutsch, Spanisch und Französisch erklangen Balladen wie »C´est pas l´amour« und brachten das Publikum zum Mitklatschen. Sehr viel Zuspruch bekamen auch das Blockflötenensemble und das Trompetenensemble der Musikschule, die Klassik im Programm hatten. Die Achalmfinken bereicherten mit Frühlingsliedern ebenso wie die »sunny side stringband« mit Bluegrass-Stücken. Längst saßen die Zuschauer nicht mehr nur in den Reihen, sondern auch auf den Bänken beim Rathaus und auf den Beetumrandungen.
Seifenblasen-Performance
Auch die anderen Gruppierungen und Einzelpersonen hatten sich eine Menge einfallen lassen. Doris Rothe & Team zeigten eine Seifenblasen-Performance, Regina Muckenfuß (Gesundheitsforum Eningen) hatte »Gyrokinesis« mitgebracht. Gerne erhoben sich die Gäste von den Stühlen und machten die entspannende Gymnastik mit.
Danach hieß es wieder zugucken, denn jetzt kamen die Dance Kids des TSV Eningen in drei Altersgruppen. Schon die Jüngsten begeisterten mit dem »Regenbogentanz« und ihren bunten Tüchern. Danach ging es weiter in den Wilden Westen. Extra für diesen Tag geschrieben hatte die Klasse 4b der Achalmschule ihr begeistert aufgenommenes Theaterstück »Unsere Träume«, das aus einer Unterrichtseinheit hervorgegangen war. Sechs Träume daraus waren ausgewählt worden und wurden dargestellt. Zu den Wünschen gehörten ein Leben als großer Fußballstar oder eine Reise um die Welt. Um Träume ging es auch bei der Aktion »Zukunftsmusik«: Akteure und Gäste bekamen Lagepläne vom Rathaus und der unmittelbaren Umgebung und durften einzeichnen, was sie sich wünschten. Oft geträumt wurde ein Platz zum Treffen oder ein Spielplatz, umgeben von Bäumen.
Bühne frei für alle
Die GAL zeigte eine Fahrrad-Ausstellung, der Förderverein Eninger Kunstwege bot eine Grieshaber-Mitmach-Malaktion an: zwei Grieshaber-Bilder konnten ergänzt werden. Später dann sorgte Gerald Ettwein als »Herr Wunderle« für Lacher bei Kindern und Erwachsenen und gab dann die Bühne frei für jeden, der wollte. Witze wurden erzählt und eine Geschichte vorgelesen.
Doch auch die Feuerwehr, sozusagen als »Außenposten« hatte viel Publikum. Im Ort gab es Schilder, die auf das Programm hinwiesen. Die Kinderfeuerwehr bot Waffeln, die Jugendfeuerwehr Gegrilltes an. Mit dem Feuerwehrschlauch galt es ein gemaltes Feuer zu treffen – Riesenspaß vor allem für die Kinder. »Es ging uns auch darum, uns vorzustellen«, sagte Jugendwart Marcel Schrade. (GEA)