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Kurz vor knapp: Christoph Beck bewirbt sich um Eninger Bürgermeisteramt

Christoph Beck will Bürgermeister in Eningen werden. Foto: Privat
Christoph Beck will Bürgermeister in Eningen werden.
Foto: Privat

ENINGEN. Damit hatte fast niemand mehr gerechnet: Kurz vor knapp, am letzten Tag der Bewerbungsfrist, hat tatsächlich noch ein weiterer Bürgermeisterkandidat seine Unterlagen bei der Gemeindeverwaltung eingereicht: Christoph Beck. Der 60-jährige Schlossermeister ist kein Unbekannter in der Gemeinde, saß schon für die Freien Wähler im Gemeinderat und hatte  2003 für das Amt des Bürgermeisters kandidiert.

Er wolle einfach eine Alternative zu den beiden bisherigen Kandidaten bieten, erklärt er gestern Abend, als er auf Nachfrage die Gerüchte  bestätigte, dass er seine Bewerbung in den Briefkasten geworfen haben soll. Gezögert habe er so lange, weil er es sich eigentlich nicht vorstellen konnte, dass sich für das attraktive Amt nicht noch weitere Bewerber interessieren. Eningen sei eine Einheitsgemeinde ohne Teilorte, habe einen zahmen Gemeinderat und letztlich sei die Stelle ganz gut dotiert, fasst er zusammen.

Beck, der seit 1995 eine Schlosserei führt, ordnet sich selber dem bürgerlich-liberalen Lager zu, lebt getrennt und  hat drei  Kinder. Er stehe für ein unbürokratisches Handeln und wolle Eningen erhalten und pflegen, ohne dass der Ort weiter wachse, erklärt er. Mit dem Flächenverbrauch könne es so nicht weitergehen, sagt Beck, der auch Vorsitzender des Gewerbe- und  Handelsvereins ist, in einem kurzen ersten Gespräch. Die letzten drei Generationen hätten mehr Land zugebaut, als alle davor – zu Lasten der Natur. Und ihn wundert, dass für alles Geld da sei, aber es fürs Sanieren der Straßen nicht reiche.                        

Bei der Bürgermeisterwahl 2003 hatte Beck 128 Stimmen  geholt und damit 2,7 Prozent. Damals trat er gegen ein starkes Teilnehmerfeld an. Neben Margarete Krug, die  mit 51,1 Prozent siegte, hatte sich auch der heutige Bad Uracher Bürgermeister Elmar Rebmann  sowie der damalige GAL-Gemeinderat Günter Fischer um das Amt beworben.

Beck wollte schon damals noch etwas anderes machen als Schlosser und das gelte auch heute noch. Er verweist unter anderem darauf, dass er sich deswegen nicht nur zum Betriebswirt im Handwerk weitergebildet habe, sondern zum Diplomverwaltungswirt. Er habe quasi die gleiche Ausbildung wie der jetzige Bürgermeister Alexander Schweizer.

Wahlausschuss tagt heute

Mit Becks Einwurf verändert sich die Arithmetik im Wahlkampf. Bei drei Kandidaten steigt zumindest nun die Wahrscheinlichkeit, dass im ersten Wahlgang am Sonntag, 25. Juni, keiner der Kandidaten den Sieg davon trägt. Denn um zu gewinnen, müsste einer mehr als die Hälfte aller gültigen Stimmen erhalten. Ist dies nicht der Fall, wird am Sonntag, 9. Juli, erneut gewählt. Immer vorausgesetzt, der Gemeindewahlausschuss, wovon allerdings auszugehen ist, lässt in seiner Sitzung heute um 18 Uhr alle drei Bewerber zu.     

Bis zur Wahl haben die Kandidaten dann mehrfach die Möglichkeit, sich den Bürgern vorzustellen und sie davon zu überzeugen, dass sie die beste Wahl für das Bürgermeisteramt sind. Am Dienstag, 13. Juni, lädt die Gemeinde zur Kandidatenvorstellung, eine Woche später, am Dienstag, 20. Juni, dürfen die Kandidaten dann beim GEA-Podium in der HAP-Grieshaber-Halle ihre Schlagfertigkeit unter Beweis stellen. (GEA)