LICHTENSTEIN. Ein zentraler Stellplatz in der Ortsmitte war die Forderung von Deer. Ansonsten übernimmt der Carsharing-Anbieter die gesamten Kosten für die Einrichtung von zwei E-Autostellplätzen samt Ladeinfrastruktur. Seit Mittwoch steht jetzt auf dem Parkplatz in der Kirchstraße 2 in Unterhausen gegenüber der evangelischen Kirche ein E-Auto des Anbieters bereit. Für Bürgermeister Peter Nußbaum ein Baustein für ein zukunftsorientierte und nachhaltige Mobilität in der Gemeinde.
»Das Deer-Angebot hat uns überzeugt«, betonte der Bürgermeister bei der Übergabe der Stellplätze, auf denen Renate Weisser und Lara Braun von Deer am Mittwoch das erste Auto abgestellt haben. Für 9,90 Euro pro Stunde oder für 69,90 Euro pro Tag können jetzt nicht nur Lichtensteiner Bürger das E-Auto mieten. Nußbaum kann sich vorstellen, dass etwa Touristen das Auto für einen Trip zum Schloss mieten. Oder am Wochenende, wenn das Angebot des ÖPNV ausgedünnt ist, es auch der eine oder andere Lichtensteiner für eine Fahrt benutzt. Der Bürgermeister hat jedenfalls das Angebot schon einmal getestet: »Das hat prima geklappt.«
Kreditkarte notwendig
Voraussetzung für eine Buchung ist, dass sich Fahrer oder die Fahrerin die Deer-App auf ihr Mobiltelefon laden und sich darüber registrieren lassen. Das kann bis zu zwei Tage dauern. Außerdem muss der Interessent eine Kreditkarte besitzen, eine normale Debitkarte (EC-Karte) reicht nicht aus. Ist die Registrierung abgeschlossen, kann das Auto gebucht werden. Jede Fahrt mit einem der 1.110 Deer-E-Fahrzeuge kann innerhalb des Netzes des Unternehmens in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen an jeder der 834 Ladepunkte an 324 Standorten beginnen und enden. Einwegfahrten sind möglich, unter anderem auch zu den Flughäfen in Stuttgart oder Frankfurt. Während der Fahrt kann das Fahrzeug an den Deer-Ladestationen kostenlos Strom tanken, aber auch bei anderen Anbietern ist ein Nachladen möglich, dafür fallen dann aber Kosten an.
Ladeleistung wird noch verbessert
Ein Auge auf die neuen E-Auto-Stellplätze wird der Gemeindevollzugsdienst haben, damit auch wirklich nur E-Autos dort stehen, die geladen werden. Wer seinen Benziner dort abstellt, riskiert ein Bußgeld von 55 Euro, erklärt der Bürgermeister. Zeitnah werden die Stellplätze noch markiert und die Ladestation beschildert. Außerdem soll die Ladeleistung in absehbarer Zeit verbessert werden. Momentan fliesen 11 Kilowatt durchs Ladekabel, später sollen es dann 22 Kilowatt sein. (GEA)