PFULLINGEN. Unter dem Titel »Tradition trifft Gegenwart« haben die Schule und der »Verein der Freunde der WHR« am Freitag ab 16 Uhr alle eingeladen, die im letzten halben Jahrhundert an der Schule gewirkt haben – als Schüler oder als Lehrer –, und ebenso alle, die die WHR heute bevölkern. Zu den Ehemaligen gehörten Klaus Zimmermann, Willi Mistele, Helga Pech und Heinz Deifel, die auf der Bühne von ihren Erlebnissen als Lehrer an der WHR erzählten. Auf zwischen 26 bis hin knapp 40 Jahre Unterricht konnten die vier zurückblicken und fanden nur lobende Worte für ihre alte Wirkstätte. Bereits 1974, sagte Deifel, als er auf der Suche nach einer Schule für sein Referendariat war, habe die WHR an der Hochschule einen exzellenten Ruf gehabt. »Die hätten jeden von der PH haben können, ich hatte großes Glück, dass sie mich genommen haben.«
Schulleiter zu dieser Zeit war Dr. Erich Weinreuter, der in der ersten Reihe saß und bald schon ein eigenes Mikrofon in die Hand gedrückt bekam. Er erinnerte sich an das Sprachlabor, das er damals selbst eingerichtet habe, mit Plattenspieler, einem kleinen Tonstudio und derlei mehr. Sein Nachfolger im Rektorenamt, Hartwich Buck, saß am Freitagabend direkt hinter seinem Vorgänger, übernahm dessen Mikro und erzählte von der Namensfindung für die Pfullinger Realschule, die er ganz anders benannt hätte. Dass am Schluss Wilhelm Hauff zum Namensgeber wurde, habe an den Wünschen der Stadt gelegen.
Wer sich von allem Programm fernhielt und lieber durch die Schulgänge schlenderte, der stieß dennoch auf so manche kalkulierte Überraschung, wie zum Beispiel Heidi Arndt, Sophia Mozer und Laura Schwede im Fachraum für AES, also »Alltagskultur, Ernährung und Soziales«. Ein besonders fleißiger Kurs hatte extra für den großen Tag all seine erlernten Nähkünste gebündelt, duzende kleine Stoffherzen produziert und deren Futter mit Duftöl verfeinert. Die imposante Herzen-Sammlung füllte am Freitag nun einen großen Sack, aus dem sich die jungen Frauen je ein Exemplar heraussuchen durften. Die drei erinnerten sich noch lebhaft an ihre eigenen Erfahrungen an der WHR, immerhin ist es gerade einmal gut zweieinhalb Jahre her, dass sei hier ihren Abschluss gemacht haben.
In anderen Räumen erzählten Stellwände und Tische voller Fotos, alter Zeitungsartikel und Infoschilder von der Vergangenheit der Wilhelm-Hauff-Realschule. Allen voran die Recherche und Aufbereitung von Heidrun Vetter, ihres Zeichens aktuelle Konrektorin, machten es den Gästen möglich, 50 Jahre Schulgeschichte noch einmal vor sich aufleben zu sehen – und sogar in die Hand zu nehmen, etwa in Gestalt mehr oder weniger alter Schülerzeitungsausgaben. Später versammelten sich dann die rund 300 Gäste in der rappelvollen Mensa, um Schüler wie Lehrer auf der Bühne zuzusehen. Es wurde bis weit in den Abend hinein gesungen, getanzt und musiziert. (GEA)