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Die Biber ziehen ins Eninger Paul-Jauch-Haus ein

Nach einem Jahr Schließung wurden wieder Bilder aufgehängt. Freundeskreis hofft auf Teilöffnung im Mai

Jürgen Klugmann stellt Biberfraßspuren als abstrakte Landschaften dar.  FOTO: PRIVAT
Jürgen Klugmann stellt Biberfraßspuren als abstrakte Landschaften dar. FOTO: PRIVAT
Jürgen Klugmann stellt Biberfraßspuren als abstrakte Landschaften dar. FOTO: PRIVAT

ENINGEN. Werke von Jürgen Klugmann sind im Paul-Jauch-Haus zu sehen. Die Ausstellung wurde seit den Pandemiebeschränkungen vor einem Jahr immer wieder verschoben. Nun sollen die Bilder zumindest aufgehängt und auch Veranstaltungen geplant werden, um vorbereitet zu sein. »Es ist uns ein Anliegen, dass der Künstler zumindest ins Gespräch kommt, auch wenn Ausstellungsbesucher noch eine Weile ausbleiben werden«, erklärt Ramona Mathes, im Rathaus unter anderem für Kunst und Kultur zuständig.

Der Freundeskreis Paul Jauch hofft auf eine Teilöffnung ab Mai und Präsenzveranstaltungen im späten Frühjahr mit Beginn zum Museumstag am 16. Mai. Präsentiert werden sollen die Arbeiten des Tübinger Künstlers Jürgen Klugmann zum Zyklus des Biberfraßgeländes. Er verwandelt Frottagen von Biberfraßspuren in abstrakte Landschaften, die er durch Bienenwachstreichbalsam, Buntstift und Grafit untermalt.

Klugmann arbeitet sehr naturverbunden und übersetzt seine Fundstücke aus der Natur in eigene Landschaftsmotivik. Sein Werk passt daher inhaltlich zu Paul Jauch, der die Motive seiner Zeichnungen ebenfalls aus der Natur schöpfte. Suchte Jauch allerdings nach realistischer Darstellung und gilt sein Werk daher als Zeitzeugnis des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, so fokussiert Klugmann auf Details aus der Natur, die er benutzt, um daraus frei erfundene, abstrakte Landschafts-Kompositionen zu erschaffen. Bereits in seinen frühen Werken versuchte er, Architekturzeichnungen aufzubrechen und sie in zeichnerischen Wirrungen verschwimmen zu lassen.

1963 in Spaichingen geboren, studierte Klugmann nach einer Lehre zum Buchhändler in Tübingen unter Professor Martin Schmid und Dieter Löchle Malerei. Als Gewinner mehrerer Stipendien und Mitbegründer von zeitgenössischen Künstlergruppierungen arbeitet er heute als freier Künstler in seinem Atelier in Tübingen und als Kunstpädagoge.

Seine neuesten Arbeiten beschäftigen sich mit der Pandemie. Er fokussiert auf das Abstandhalten und überträgt dieses auf die Arbeit des Künstlers. Die Ergebnisse fasst Klugmann in einen Handwerker-Zyklus zusammen. Wissenswertes zum Künstler gibt’s auf dessen Homepage: www.klugmann-kunst.com, Infos zur Ausstellung, zu Besuchen und Veranstaltungen telefonisch und online. (em)

 

07121 8921250

www.paul-jauch-haus.de

 

HOFFNUNG: ÖFFNUNG FÜR KLEINSTGRUPPEN AB MAI

Verschiedene Sonderausstellungen

In Eningen wird angestrebt, die Museen für Kleinstgruppen von zwei bis vier Personen auf Anmeldung ab 2. Mai zu öffnen. Dies ist aber nur möglich, wenn es die Inzidenzwerte zulassen. Dennoch soll schon jetzt die Möglichkeit geboten werden, sich anzumelden unter 07121 8921250. Während ihrer Schließung sind in jedem Museum Sonderausstellungen entstanden: im Heimatmuseum zum Lichtenstein, im Paul-Jauch-Haus zum »Biberfraßgelände« von Jürgen Klugmann und in der Grieshaber-Halle zu Riccarda Gohr-Grieshaber.

Es ist angedacht, täglich und individuell nach Bedarf zu öffnen.

Auch die Hoffnung, am 16. Mai einen Museumstag zu veranstalten, soll noch nicht gänzlich verworfen werden.

Darüber, ob sich die Pläne umsetzen lassen, wird rechtzeitig informiert. (a)