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Deutsch und einen Beruf gelernt

Zeugnisse für die Teilnehmer des ersten Kurses »Altenpflegehelfer mit Deutschförderung« in der Akademie für Gesundheit und Soziales in Pfullingen

Das Foto zeigt die Kursteilnehmer an ihrem ersten Ausbildungstag, dem 1. April 2018, mit Vertretern des Landratsamts, Bürgermeis
Das Foto zeigt die Kursteilnehmer an ihrem ersten Ausbildungstag, dem 1. April 2018, mit Vertretern des Landratsamts, Bürgermeister Michael Schrenk (links), den Lehrkräften sowie Schulleiter Dr. Thomas Gentner (rechts). FOTO: AKADEMIE FÜR GESUNDHEIT UND SOZIALES
Das Foto zeigt die Kursteilnehmer an ihrem ersten Ausbildungstag, dem 1. April 2018, mit Vertretern des Landratsamts, Bürgermeister Michael Schrenk (links), den Lehrkräften sowie Schulleiter Dr. Thomas Gentner (rechts). FOTO: AKADEMIE FÜR GESUNDHEIT UND SOZIALES

PFULLINGEN. Erstmals haben jetzt Altenpflegehelfer ihre zweijährige Ausbildung mit integrierter Deutschförderung an der Schule in Pfullingen beendet und ihre Zeugnisse erhalten. Das geht aus einer Mitteilung der Akademie für Gesundheit und Soziales in Sigmaringen hervor, die diese Schule im Pfullinger Industriegebiet Steinge betreibt. Zwei Jahre haben sie darauf hingefiebert, voller Hoffnung, mit Enttäuschungen, aber immer wieder mit neu gewonnener Zuversicht. Ende März haben 15 Auszubildende ihre Prüfungen bestanden.

Das neu gestaltete Projekt, Menschen mit Migrationshintergrund und oft geringen Deutschkenntnissen nicht nur fachlich, sondern auch sprachlich zum Beruf als Altenpflegehelfer zu begleiten, startete die Akademie für Gesundheit und Soziales in Pfullingen als erste und bislang einzige Schule in der Region im April 2018. Schulleiter und Geschäftsführer Dr. Thomas Gentner stand vor der großen Aufgabe, in Zusammenarbeit mit den Einrichtungen, dem Landratsamt und dem Lehrerteam die neu gegründete Schule zu betreiben und mit Leben zu füllen.

Sieben Absolventen lernen weiter

Die Akademie profitierte von Erfahrungen vom Hauptstandort in Sigmaringen. Dort wird bereits seit 2016 der Ausbildungsgang Altenpflegehilfe mit Deutschförderung angeboten. Mittlerweile laufen in Pfullingen schon zwei weitere Kurse in den Räumen der Firma Renz in der Robert-Bosch-Straße.

Zu Kursbeginn setzen sich die Auszubildenden intensiv mit der deutschen Sprache auseinander: 400 Stunden sind es allein im ersten Ausbildungsjahr. Dabei komme es nicht darauf an, dass die Schüler sofort fehlerfrei sprechen und schreiben lernten, sagt Deutschlehrer Thomas Ostheim, sondern um einen bewussten Umgang mit der Sprache. Wenn es Schüler verstünden, über ihre Sprachaktivitäten zu reflektieren, würden sie mit der Zeit in der Lage sein, eigene Sprachfehler selbst zu erkennen und diese abzustellen.

Die Freude am Lernen und Arbeiten war deutlich spürbar, häufig getragen von der Begeisterung am Neuen. Das alles vor dem Hintergrund, dass einige der Auszubildenden sich ihrer Zukunft in Deutschland nicht sicher sein konnten und können. Während der Ausbildung erhielten manche eine Abschiebeandrohung oder ihr Asylantrag wurde abgelehnt. Umso größer war die Freude, als die letzten Prüfungen erfolgreich abgelegt waren.

Aufgrund der Coronakrise wurde die im Landratsamt geplante Übergabe der Zeugnisse abgesagt. Die Absolventen erhalten sie auf dem Postweg. Sieben von 15 Absolventen haben so große Freude an dem Beruf, dass sie die Ausbildung fortsetzen mit dem Ziel, Altenpfleger zu werden. Alle anderen sind gleich in den Beruf eingestiegen oder haben ein Beschäftigungsverhältnis in Aussicht. (fm)

 

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