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Clowninnen in Eninger Seniorenzentrum

Die »Clowns im Dienst« sorgten im Garten des Seniorenzentrums St. Elisabteh für Unerhaltung.  FOTO: PRIVAT
»Clowns im Dienst«. Foto: Privat
»Clowns im Dienst«.
Foto: Privat

ENINGEN. Die Bewohner des Seniorenzentrums St. Elisabeth in Eningen bekamen jüngst Besuch – ein hohes Gut in diesen Zeiten. Caramella und Juli vom Verein Clowns im Dienst boten an, unter Einhaltung aller verordneten Vorsichtsmaßnahmen einen Besuch zu machen.

In den Zeiten vor Corona waren sie seit Langem gern gesehene Gäste. Sie kamen auf die Wohnbereiche, ans Bett der Bewohner und waren im engen Kontakt. Nun sollte es eine Begegnung im Garten des Demenzbereichs und im allgemeinen Garten werden. Die Bewohner konnten wählen, ob sie bei strahlendem Sonnenschein von ihrem Balkon aus zusehen wollten oder mit in den Garten kommen – natürlich mit genügend Abstand.

In der Schubkarre hatten die Clowinnen allerhand höchst notwendige Utensilien dabei, am wichtigsten derzeit vielleicht der Meterstab. Mit ihm konnten sie, nachdem sie über ihn gestolpert waren und sich fast die Finger eingeklemmt hatten, immer wieder den Abstand messen. Keine einfache Aufgabe für Clowns, die doch sehr viel lieber ganz nah zu den Menschen kommen. Und wie könnte es anders sein, der Meterstab entpuppte sich plötzlich als Angel, mit der man wunderbar selbst gebastelte Blümchen anreichen konnte. Und im Handumdrehen zierten die Blümchen die Knopflöcher der Hemden und Blusen. Selbst zur Dekoration des Mundschutzes der Mitarbeitenden eigneten sie sich.

In Begleitung der Ziehharmonika sangen sie mit dem Publikum »Du, du liegst mir im Herzen …«. Eingehüllt in Seifenblasen und einer herrlichen Leichtigkeit, die die Einschränkungen des Alltags für eine Weile vergessen ließen, zogen sie mit ihrer Schubkarre winkend und rufend von dannen: »Wir lieben Euch.« Das Spruchband haben sie dagelassen, damit es nicht in Vergessenheit gerät.

Gerührt von der Unterstützung

Sozialdienstleiterin Sabine Rist spricht im Namen aller Mitarbeitenden des Seniorenzentrums den vielen Menschen ein »riesengroßes Dankeschön« aus, die die Bewohner und das Team auf vielfältige Weise begleiten. Sie seien gerührt von den vielen Zeichen, den spontanen Überraschungen und tollen Ideen. Rist berichtet von wunderschönen Briefen von Kindern und Erwachsenen mit Bildern und Gedichten.

Manchmal höre man aus heiterem Himmel Saxofonklänge aus dem Garten. Plötzlich stehe eine kleine Gruppe von Posaunenbläsern auf der Terrasse und gebe ein kleines Konzert oder eine Nachbarin von gegenüber flöte »Der Mond ist aufgegangen«. Alles mit dem nötigen Abstand. Toll seien auch die Mund-Nasen-Schutz-Lieferungen, die die Mitarbeitenden als Schutz-Erstausstattung für private Besorgungen nutzen können.

Rist lobt auch den »herausragenden Einsatz« der Mitarbeitenden. »Von der Tristesse in Pflegeheimen, über die ab und an zu lesen ist, ist man trotz der hohen Anforderungen weit entfernt.« (em)