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Aktuell Altenpflegehilfe

Beruf und Sprache in Pfullingen gleichzeitig lernen

Auszubildende der Akademie für Gesundheit und Soziales in Pfullingen haben ihre Zeugnisse bekommen. Inzwischen als staatliche Ersatzschule anerkannt

Die Absolventen des Altenpflegehilfekurses der Akademie für Gesundheit und Soziales in Pfullingen mit ihren Lehrern.  FOTO: AKAD
Die Absolventen des Altenpflegehilfekurses der Akademie für Gesundheit und Soziales in Pfullingen mit ihren Lehrern. FOTO: AKADEMIE
Die Absolventen des Altenpflegehilfekurses der Akademie für Gesundheit und Soziales in Pfullingen mit ihren Lehrern. FOTO: AKADEMIE

PFULLINGEN. Zwei Jahre hatten sie darauf hingefiebert. Voller Hoffnung, Enttäuschungen, aber mit stets neu gewonnener Zuversicht. Vor Kurzem haben die 19 Auszubildenden der Akademie für Gesundheit und Soziales in Pfullingen ihre Prüfungen zu Altenpflegehelferinnen respektive Altenpflegehelfern erfolgreich bestanden.

Das Projekt, Menschen mit Migrationshintergrund und oft nur geringen Deutschkenntnissen nicht nur fachlich, sondern auch sprachlich zum Beruf als Altenpflegehelfer zu begleiten, startete die Akademie für Gesundheit und Soziales als erste und bislang einzige Schule in der Region im April 2018.

400 Stunden Deutsch

Schulleiter und Geschäftsführer Dr. Thomas Gentner meisterte die Aufgabe, gemeinsam mit den Ausbildungseinrichtungen, dem Landratsamt und dem Lehrerteam die neue Schule mit Leben zu füllen. Die Akademie profitierte von Erfahrungen am Hauptstandort in Sigmaringen. Dort wird bereits seit 2016 der Ausbildungsgang Altenpflegehilfe mit Deutschförderung angeboten.

Jetzt ist bereits der zweite Jahrgang verabschiedet worden. Mittlerweile laufen zwei weitere Kurse in Pfullingen. Die Ausbildung startet mit einer intensiven Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache: 400 Stunden im ersten Ausbildungsjahr. Wie der Deutschlehrer Thomas Ostheim sagt, komme es dabei nicht darauf an, dass die Schüler sofort fehlerfrei Deutsch sprechen und schreiben lernen, sondern um einen bewussten Umgang mit der Sprache.

Die Freude am Lernen und Arbeiten ist bei allen deutlich zu erkennen, häufig getragen von der Begeisterung am Neuen. Dies ist umso mehr vor dem Hintergrund hervorzuheben, dass einige der Auszubildenden sich ihrer Zukunft in Deutschland nicht sicher sein konnten und können: Während der Ausbildung erreichte manche eine Abschiebeandrohung oder ihr Asylantrag wurde abgelehnt. Umso größer war die Freude, als sie Ende März ihre letzten Prüfungen erfolgreich ablegten.

Aufgrund der Coronakrise konnte die geplante Verabschiedung nicht stattfinden. Die Absolventinnen und Absolventen erhielten ihre Zeugnisse im kleinen Kreis. Viele von ihnen haben große Freude an diesem Beruf und sich deshalb entschieden, weiter zu lernen und die Ausbildung mit dem Ziel Pflegefachfrau/Pflegefachmann fortzusetzen. Alle anderen haben bereits ein Beschäftigungsverhältnis als Altenpflegehelfer/in oder haben dieses in Aussicht.

Seit 2018 startet jedes Jahr im April an der Akademie ein neuer Kurs Altenpflegehilfe mit Deutschförderung. Im vergangenen Jahr hat das Regierungspräsidium Tübingen dem Bildungsträger den Status einer staatlich anerkannten Ersatzschule verliehen. (fm)

 

www.akademie-gs.de