PFULLINGEN. Seit 16 Jahren führt Sven Bohnert eine eigene Anwaltskanzlei in Baden-Baden. Etwa ebenso lang pendelt er auch regelmäßig an den Wochenenden nach Pfullingen, weil hier sein Lebenspartner wohnt. Als kommunalpolitisch interessierter Mensch hat Bohnert seither verfolgt, was in der Echazstadt passiert, wie sich entwickelt und welche Probleme es hier gibt. Für ihn steht fest: »Das Potenzial der Stadt wird nicht ausgeschöpft.« Weil er das ändern möchte, bewirbt der 51-Jährige sich jetzt als Kandidat für die Bürgermeisterwahl.
Diesen Entschluss habe er schon vor langer Zeit gefasst, erklärte Bohnert im Rahmen einer Pressekonferenz im Pfullinger Jahnhaus. Konkret: »Zu dem Zeitpunkt, als Michael Schrenk gewählt wurde. Ich habe nicht verstanden, warum er gewählt worden war.« Deshalb habe er bereits damals – im Oktober 2014 – beschlossen, bei der nächsten Bürgermeisterwahl gegen ihn zu kandidieren. Jetzt tritt er unter veränderten Voraussetzungen gegen weitere Bewerber um den Chefsessel im Rathaus an.
Bohnert ist in Baden-Baden geboren und aufgewachsen. Er hat einen Hauptschulabschluss, holte die Mittlere Reife in der Abendschule nach und absolvierte eine Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten. Nach zwei Jahren im Beruf bestand er die Hochschulzugangsprüfung für beruflich qualifizierte Bewerber, danach studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Potsdam und der Goethe-Universität Frankfurt. Nach Referendariat in Darmstadt und zweitem Staatsexamen gründete er 2005 seine eigene Kanzlei, die inzwischen mehrere Standorte hat.
»Mit Erfahrung, Kompetenz und Leidenschaft – für Pfullingen«, lautet sein Slogan für den Wahlkampf, der eine »sozial-ökologische Ausrichtung« haben werde, wie Bohnert betont. Genaueres dazu wird er erst mitteilen, wenn er sein Wahlprogramm öffentlich macht. In der nächsten Zeit will Bohnert mit den verschiedenen kommunalpolitischen Gruppierungen der Stadt Gespräche führen. (GEA)