PFULLINGEN. Er zählt zu den Aushängeschildern der Stadt. Vor allem aber belebt der Wochenmarkt die Innenstadt. Seit 40 Jahren nun schon bringen Händler Gemüse, Obst, Blumen, Fisch, Geflügel, Wild, Wurst und Käse jeden Freitag frisch auf den Marktplatz. Grund genug für die Stadtverwaltung einmal inne zu halten und Danke zu sagen. Am Freitag ehrte Bürgermeister Stefan Wörner die Urgesteine der Marktbeschicker. Gunhild und Karl-Heinz Bayer sind mit ihrem Gemüsestand von Anfang an dabei. Genauso wie Erich Heinzelmann. Der Metzgermeister aus Steinhilben ist mit seinen 67 Jahren zwar schon längst in Rente, aber den Pfullinger Markt betreibt er weiterhin. »Des isch mai Hobby.« Auch »die Bayers« haben sich auf anderen Märkten zurückgezogen. Nur in Pfullingen bleiben die Pfullinger noch.
Der Bürgermeister bedankte sich bei allen Marktbeschickern mit jeweils einem Geschenk, die drei Urgesteine erhielten noch einen Kuchen dazu. Wörner erinnerte an die Anfänge vor vier Jahrzehnten, als die neue Innenstadt eröffnet worden war – und an ein Datum aus den Geschichtsbüchern. Herzog Friedrich I. von Württemberg hat 1596 das Marktrecht erneuert, die Anfänge gehen bis ins Jahr 1030 zurück.
»Der Markt ist ein Anziehungspunkt in unserer Stadt. Die Beschicker sind zufrieden und die Kunden ebenfalls. Ich weiß, dass viele auch von außerhalb kommen.« Der Rathauschef verkündete auch eine Veränderung in der Organisation. Sabine Hohloch und Sigrun Hutzenlaub vom Fachbereich Kultur übernehmen künftig die Organisation des Marktgeschehens. Der bisherige Marktmeister Kurt Mollenkopf, von allen Beschickern höchst gelobt ob seiner pragmatischen und hilfreichen Art, bekommt eine andere Aufgabe, »nicht weil wir nicht zufrieden sind mit seiner Arbeit. Im Gegenteil, aber wir ordnen den Markt nun der Kultur zu«, erläuterte Wörner. Für die passende Musik sorgte der Kinderchor der Klasse 3a der Uhland-Grundschule. Sie erinnerten mit zwei Liedern daran, wie wertvoll gesunde Ernährung ist. (diet)