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Zwei Preise in einer Woche für »FritZel’s Spielerei« aus Dettingen

»FritZel’s Spielerei«, der offene Treffpunkt für Wenig- und Vielspieler aus Dettingen, in Berlin ausgezeichnet

Familienministerin Lisa Paus überreicht in Berlin Nicole Zeller den Nachbarschaftspreis, mit ihr freuen sich Marianne Mauser von
Familienministerin Lisa Paus überreicht in Berlin Nicole Zeller den Nachbarschaftspreis, mit ihr freuen sich Marianne Mauser von FritZel’s Spielerei (rechts) und Moderatorin Loretta Stern (links). FOTO: NEBENAN-STIFTUNG
Familienministerin Lisa Paus überreicht in Berlin Nicole Zeller den Nachbarschaftspreis, mit ihr freuen sich Marianne Mauser von FritZel’s Spielerei (rechts) und Moderatorin Loretta Stern (links). FOTO: NEBENAN-STIFTUNG

DETTINGEN. Jubel bei FritZel’s Spielerei, die Ereignisse haben sich jüngst regelrecht überschlagen: Innerhalb einer Woche erhielt der Dettinger Verein gleich zwei Auszeichnungen. Zum einen wurde er beim Deutschen Nachbarschaftspreis der Nebenan-Stiftung unter 94 nominierten Projekten zum Landessieger Baden-Württemberg im Bereich »Generationen« gekürt, die Auszeichnung ist mit 2000 Euro dotiert. Des Weiteren ist FritZel’s Spielerei bei dem Förder- und Qualifizierungsprogramm »Miteinander reden« der Bundeszentrale für politische Bildung deutschlandweit als eines von 100 Projekten ausgewählt worden.

Der Verein hat gemeinsam mit den Offenen Hilfen der Bruderhaus-Diakonie Räumlichkeiten renoviert und unter dem Motto »1 für alle« für die beiderseitige Nutzung eingerichtet – das Miteinander unter einem Dach wird intensiv gelebt. Gefördert werden von »Miteinander reden« Projekte im ländlichen Raum, die den wertschätzenden Dialog, Aushandlungsprozesse und Teilhabe vor Ort initiieren. Neben einer finanziellen Förderung in Höhe von insgesamt 10 000 Euro im Förderzeitraum von 2022 bis 2024 dürfen sich die Dettinger über eine Beratung durch einen Coach freuen, auch können sie an Netzwerk- und Qualifizierungstreffen teilnehmen.

»Sie hatten tolle Projekte mit sehr engagierten Menschen, die sich für soziale Themen einsetzen«

Beide Verleihungen fanden in Berlin statt, zu derjenigen von »Miteinander reden« war Vorsitzende Nicole Zeller mit Petra Fritzke, die gemeinsam mit ihren Familien 2011 FritZel’s Spielerei gegründet hatten, in die Hauptstadt gereist. Nur wenige Wochen später war die Vorsitzende wieder in Berlin, dieses Mal in Begleitung von Marianne Mauser. »Es war sehr aufregend für uns und der Abend sehr bewegend«, berichtet sie nach der Rückkehr von der Preisverleihung des Nachbarschaftspreises. Im Kino International waren rund 400 Gäste aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die Preise hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus verliehen. Interessant sei vor allem das Zusammenkommen und der Austausch mit den anderen Preisträgern gewesen: »Sie hatten tolle Projekte mit sehr engagierten Menschen, die sich für soziale Themen einsetzen.«

FRITZEL’S SPIELEREI

Der Dettinger Verein ist »ein offener Treffpunkt für Wenig- und Vielspieler aus dem gesamten Umkreis mit vielfältigem Angebot in barrierefreien Räumen«. Die Mitglieder treffen sich bereits seit dem 24. Januar 2011. Seit 2019 ist FritZel’s Spielerei e. V. ein gemeinnütziger Verein. Hier kommen regelmäßig Brettspiele, Kartenspiele und Würfelspiele auf den Tisch. »Ob Familienspiel, Strategiespiel, Glücksspiel, Bluffspiel oder Geschicklichkeitsspiel – bei uns finden Sie immer einen Spielpartner«, sagen die Mitglieder, »Regeln können gerne vom Team erklärt werden. Das erspart das oft mühsame Regellesen.« Bei jedem Treffen können die Gäste aus einem Fundus von über 1 100 Spielen auswählen, Stammgäste bringen stets weitere Spiele aus ihren Sammlungen mit. (GEA) www.fritzelsspielerei.de

Die Nebenan-Stiftung zeichnet Projekte mit großem Vorbildcharakter aus, die das Miteinander stärken und das Wir gestalten. Der Dettinger Verein hatte sich in Baden-Württemberg in der Kategorie »Generationen« mit dem Projektnamen »Gemeinschaft spielerisch erleben« beworben und war von einer unabhängigen Jury zum Landessieger auserkoren worden. FritZel’s Spielerei fördere, so die Begründung, den generationenübergreifenden Zusammenhalt und den Austausch zwischen Menschen im Sinne von Inklusion und gesellschaftlicher Teilhabe.

Der noch junge Verein hat bislang vieles auf die Beine gestellt – doch gewürdigt wurde von der Landesjury nicht nur was war, sondern auch was noch geplant ist. Unter anderem sollen in einem einjährigen Workshop Menschen mit geistiger und körperlicher Mehrfachbehinderung ein Spiel entwickeln, außerdem soll das Angebot an integrativen Krimi-Dinners und Escape-Room-Spielen ausgeweitet werden. Zum Bundessieg reichte es für den Landessieger aus Dettingen dann doch nicht, der ging an die Nachbarschaftshilfe Karlshagen aus Mecklenburg-Vorpommern.

Die Erlebnisse bei den Preisverleihungen waren beeindruckend, doch jetzt geht’s vor Ort wieder mit dem normalen Vereinsleben und den Spieletreffs weiter. Am Samstag, 17. Dezember, steht in der Schneckenhofengasse 1 ab 15 Uhr ein Spieletreff auf dem Programm. Letzter Termin ist in diesem Jahr an Silvester ab 17 Uhr. (oech)