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Aktuell Geschichte

Wie diese historischen Häuser von Bad Urach verloren gingen

Am 11. Dezember 2023 brannten zwei Häuser in der Uracher Altstadt ab. Was unwiederbringlich dadurch fehlt.

Die aktuelle Ansicht der beiden jahrhundertealten Häuser. Foto: Andreas Fink
Die aktuelle Ansicht der beiden jahrhundertealten Häuser.
Foto: Andreas Fink

BAD URACH. In den frühen Morgenstunden des 11. Dezember 2023 brannten zwei Gebäude in der Uracher Altstadt ab. Es waren dies die Häuser »Altstadt 28« und »Altstadt 30« – die Straße im Herzen von Urach heißt so. Es ist vor den Feuerwehren aus Bad Urach Kernstadt und allen Teilorten, aus Dettingen und Metzingen zu verdanken, dass trotz der Dimension des Brands niemand ernsthaft an Leib und Leben zu Schaden kam. Dass das Feuer daran gehindert werden konnte, sich auf das ganze Viertel auszuweiten, darf als großes Glück angesehen werden. Nicht auszudenken, zu welcher Katastrophe das hätte führen können.

Seit 1454 aktenkundig

Ein Unglück für das historische Urach bleibt das Ereignis trotzdem: Zwei architektonische Zeugnisse der Uracher Residenzstadtzeit sind unwiederbringlich verloren. Ein Nachruf von Thomas Braun, dem Uracher Kulturreferenten.

Die Zeichnung von Hans Helferstorfer aus den 1960er-Jahren zeigt die Häuser in der Uracher Altstadt, die am 11. Dezember 2023 br
Die Zeichnung von Hans Helferstorfer aus den 1960er-Jahren zeigt die Häuser in der Uracher Altstadt, die am 11. Dezember 2023 brannten und noch in der Nacht abgebrochen werden mussten. Foto: Stadtverwaltung Bad Urach
Die Zeichnung von Hans Helferstorfer aus den 1960er-Jahren zeigt die Häuser in der Uracher Altstadt, die am 11. Dezember 2023 brannten und noch in der Nacht abgebrochen werden mussten.
Foto: Stadtverwaltung Bad Urach

Wie alt die Gebäude tatsächlich waren, ist nicht zu sagen. Sie sind beide seit 1454 aktenkundig. Ein Bürger namens Martin Grein wird im Lagerbuch der gräflichen Kellerei Urach für dieses Jahr als Besitzer und Zinspflichtiger beurkundet. Ein Schilling Heller, das sind zwölf Stück, musste er jährlich für das Besitzrecht am Haus und noch einmal dieselbe Summe für den Garten hinter dem Haus an den Grundherrn bezahlen. Vielerlei Besitzer und Bewohner haben die Häuser bis zu ihrem traurigen Ende beherbergt, die wohl nie der Uracher Hautevolee angehörten.

Traurige Reste

»Wahrscheinlich ist es noch zu früh, um über die Art und Weise eines möglichen Wiederaufbaus zu reden«, sagt Thomas Braun, »wohl wird man zu allererst die traurigen Reste beseitigen müssen. Es wäre aber zu wünschen, dass die Architektur der Nachfolgebauten den Duktus der ›Musel‹ aufnähmen.« Zur Erinnerung an die verlorenen Häuser zeigt der Kulturreferent eine Zeichnung von Hans Helferstorfer aus den 1960er-Jahren aus der Graphischen Sammlung des Bad Uracher Stadtarchivs. (eg/GEA)