METZINGEN. Im August kann es durchaus vorkommen, dass junge Zwergfledermäuse auf ihren Erkundungstouren nach einem geeigneten Quartier und der nächtlichen Insektenjagd durch gekippte Fenster in die Wohnungen fliegen. Ist erst mal ein Tier hineingeraten, lockt es durch seine Laute weitere Artgenossen an. Sie fliegen in der Regel bei geöffneten Fenstern und beiseitegeschobenen Gardinen von alleine wieder hinaus.
Trotzdem, ein Blick in Vasen, unter und hinter die Möbel ist ratsam, ob alle den Weg nach draußen gefunden haben. Eine zurückgebliebene Fledermaus wird dabei am besten mit einem weichen Tuch aufgenommen und bis zum abendlichen Freilassen in eine kleine Schachtel mit Luftlöchern, dazu ein flaches Gefäß mit Wasser, gesetzt, rät der Nabu.
Die ersten Flugversuche wagen die Tiere bereits in der fünften Lebenswoche. Die Jagdstrategie, wie im rasanten Flug die Beute zu verfolgen und zu erbeuten ist, ist ihnen angeboren. Mit dem breiten Mund und dem kräftigen Gebiss werden unzählige Mücken, Fliegen und kleine Nachtfalter gleich im Flug vernascht.
Kleiner als Streichholzschachtel
Die braune Zwergfledermaus ist mit zusammengefalteten Flügeln kleiner als eine Streichholzschachtel. Sie ist die kleinste heimische Art und dazu noch die häufigste. Zwanzig Zentimeter misst immerhin die Spannweite. Dagegen bringt sie gerade mal vier bis acht Gramm auf die Waage. Zusammen mit Artgenossen nutzt sie ganzjährig Einschlupfmöglichkeiten unter Fassadenverkleidungen, Fensterläden oder Dachgesims. Jeder Hausbesitzer darf sich freuen auf seine nützlichen Untermieter, die nicht am Holz nagen, keine Kabel zerbeißen oder sonst etwas zerstören. Eine gute Möglichkeit die Ansiedlung zu unterstützen, sind künstliche Nisthilfen. (em)