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Warum Metzingens erste Fahrradstraße auf einmal keine mehr ist

Ende Januar wurde die Verbindung zwischen dem P-&-R-Parkplatz und der Rechbergstraße feierlich eingeweiht. Inzwischen wird auf der blau gestrichenen Fahrbahn leuchtendrot vor Radfahrern gewarnt.

Achtung Radfahrer: neue Warnhinweise auf Metzingens ehemaliger Kurzzeit-Fahrradstraße zwischen dem Bahnhof und der Rechbergstraß
Achtung Radfahrer: neue Warnhinweise auf Metzingens ehemaliger Kurzzeit-Fahrradstraße zwischen dem Bahnhof und der Rechbergstraße. Foto: Markus Pfisterer
Achtung Radfahrer: neue Warnhinweise auf Metzingens ehemaliger Kurzzeit-Fahrradstraße zwischen dem Bahnhof und der Rechbergstraße.
Foto: Markus Pfisterer

METZINGEN. Vielradfahrer trauten ihren Augen nicht: Die erst wenige Monate alte erste Metzinger Fahrradstraße zwischen dem P-&-R-Parkplatz links vom Bahnhof und der Rechbergstraße ist schon keine mehr: Die auffälligen weiß-blauen Markierungen wurden leuchtendrot überlackiert. Wiesen die Zeichen von einst darauf hin, dass das blaue Band zuallererst für Radfahrer gedacht ist, warnen die rot-weißen Nachfolger vor ihnen.

Warum die Änderung? Die Metzinger Stadtverwaltung klärt auf: »Eine nochmalige Sicherheitsüberprüfung hat ergeben, dass die Führung der Fahrradstraße über einen Parkplatz Gefahrenpotenzial birgt, insbesondere bei ständig wechselnden Nutzern«, teilt Sprecherin Susanne Berger auf GEA-Anfrage mit. Solche Bedenken hatten vor Realisierung der Verbindung bereits die Stadträte Hans-Joachim Polte (FWV) und Peter Hild (Grüne).

Blau in blau war einmal: Ende Januar durfte die Fahrradstraße noch eine sein.  Sie ermöglicht Radfahrern eine kreuzungsfreie und
Blau in blau war einmal: Ende Januar durfte die Fahrradstraße noch eine sein. Sie ermöglicht Radfahrern eine kreuzungsfreie und zügige Verbindung zwischen dem Bahnhofsviertel und den nördlichen Stadtteilen bis hin zur Gewerbeschule. Foto: Markus Pfisterer
Blau in blau war einmal: Ende Januar durfte die Fahrradstraße noch eine sein. Sie ermöglicht Radfahrern eine kreuzungsfreie und zügige Verbindung zwischen dem Bahnhofsviertel und den nördlichen Stadtteilen bis hin zur Gewerbeschule.
Foto: Markus Pfisterer

Mit der neuen Markierung werden, so Berger weiter, »alle Verkehrsteilnehmer auf rücksichtsvolles Fahren hingewiesen, ohne die Vorteile der neuen Verbindung zu schmälern.« Gefahren vermeiden sollten zuvor bereits die »Bitte rückwärts einparken«-Schilder, die die Autofahrer auch größtenteils befolgen und die ihnen beim Ausfahren einen Blick auf querende Radfahrer vor den Parkplätzen ermöglichen.

Verwaltung: Tempo 30 möglich, birgt Gefahren

Diese in rund zwei Meter Höhe hängenden Schilder haben der Verwaltung im Nachhinein offenbar aber nicht genügt. Jetzt weist sie zur Begründung des Gefahrenpotenzials daraufhin, dass auf dem blauen Band bis zu 30 Kilometer pro Stunde gefahren werden dürfe. Ob der Parksuchverkehr - für Autos ist die Ex-Fahrradstraße auch eine Sackgasse - nicht eher Schritt fährt, steht auf einem anderen Blatt. Die Pflicht zur gegenseitigen Rücksichtnahme ergibt sich schon aus der Straßenverkehrsordnung.

Die Verwaltung hat mit den rot-weißen Warndreiecken noch ein Zusatzsignal gesetzt. 1.000 Euro hat das gekostet. Die gesamte Verbindung zwischen Bahnhof und Rechbergstraße, die auch noch über einen Geh- und Radweg verläuft, ist 830.000 Euro teuer. (GEA)