PLIEZHAUSEN. Der Bus vom Typ Mercedes-Benz Sprinter fährt durch das Wohngebiet Baumsatz in Pliezhausen. Der Clou: Vom Motor ist nur ein leises Surren zu hören. Der Bus des Reutlinger Stadtverkehrs (RSV) fährt nämlich mit einem Elektromotor. Den Dieselmotor hat eine Stuttgarter Firma ausgebaut. »Es ist der erste elektrisch betriebene Kleinbus unseres Unternehmens«, sagt Bernd Kugel, der RSV-Marketingleiter und Prokurist.
Er und Christof Dold, der Bürgermeister von Pliezhausen, haben die Presse eingeladen, um den umgebauten Kleinbus vorzustellen. Er wird künftig auf der Ortslinie zwischen Pliezhausen und Rübgarten, Dörnach und Gniebel eingesetzt – als Ersatz für einen Dieselbus. »Der Akku reicht für 180 Kilometer, also für einen Dienst«, sagt Kugel. Über Nacht wird der Akku aufgeladen. Pro Tag legt er 160 Kilometer Strecke zurück und spart 16 Tonnen CO2 pro Jahr. Der Umbau des acht Jahre alten Busses hat 98 000 Euro gekostet, 39 000 Euro davon waren Fördergelder.
Bürgermeister Dold freut sich, dass der E-Bus in Pliezhausen fahren wird. "Ich danke der RSV. Auch wenn die Coronapandemie gerade den Klimawandel überlagert, brennt uns dieser unter den Nägeln." Daher sei er froh und dankbar, dass der Bus in Pliezhausen eingesetzt wird. "Er spart CO2 ein und sorgt durch geringere Lärmemissionen als ein Dieselbus für mehr Lebensqualität", sagt Dold.
Die Fahrerin Andrea Klasen lenkt den Bus. »Der fährt sich sehr viel angenehmer als ein Dieselbus. Er ist leiser und hat ein weicheres Fahrgefühl.« Und für die Passagiere sei es wie S-Bahn-Fahren. (GEA)