METZINGEN. Dass Tanzen glücklich machen kann, ist am Freitag und Samstag in der Metzinger Stadthalle in den Gesichtern der Teilnehmer zu sehen gewesen, die in Tanzworkshops mit dem Ballett Theater Pforzheim mitwirkten.
Eingeladen hatte der Veranstaltungsring Metzingen unter dem Motto »Metzingen im Tanzland«. Gefördert wurde das Projekt durch Tanzland-Fonds für Gastspielkooperationen, eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes in der Projektträgerschaft des Dachverbands Tanz Deutschland.
Bevor das Ballett Theater Pforzheim am Sonntagabend ein Gastspiel mit Ausschnitten aus Balletten von Guido Markowitz gab, hatten es sich die Tänzerinnen und Tänzer zur Aufgabe gemacht, ihre Freude am Tanzen an Laien weiter und ihnen Einblick in ihre Arbeit sowie Tipps für die eigene Tanzbewegung zu geben.
Tanz für Kinder und Erwachsene
So bot der Workshop "Zeitgenössisches Balletttraining für erfahrene Laien im höheren Alter" schon am Freitagabend Gelegenheit, "selbst etwas für den eigenen Körper zu tun", um ihm eine Haltung zu verleihen", wie die Trainer es ausdrückten. Am Samstag konnten dann auch Kinder und Jugendliche erleben, wie die Profitänzer trainieren, die Übungen selbst ausprobieren, und danach auch Erwachsene mit Vorkenntnissen neue Tanztechniken erlernen und entsprechende Übungen ausprobieren.
Ganz besonders strahlende Gesichter gab es beim Workshop »Tanz aus anderer Perspektive« für Erwachsene ohne Vorkenntnisse, denn hier lag der Schwerpunkt darauf, in Kooperation mit der Bruderhaus-Diakonie auch Menschen mit Behinderungen einzubeziehen. Es war sozusagen getanzte Inklusion.
Lockerungsübungen, sowohl durch Malen als auch durch sanftes Berühren und leichtes Massieren, förderten die Körperwahrnehmung und ließen Anspannungen vergessen. Es ging nicht darum, etwas zu leisten, sondern darum, den Rhythmus zu spüren, sich in Bewegungen auszudrücken und miteinander zu tanzen. »Wir genießen es, uns von unseren inneren Bildern, unserer Fantasie leiten zu lassen«, erklärten nicht nur Dario Wilmington und Abraham Iglesias, sondern auch die anderen Teammitglieder den Teilnehmern. Deren Gesichtszüge entspannten sich zusehends. Ja, sie wuchsen regelrecht über sich hinaus beim Strecken der Hände gen Himmel.
Mit Übung die Muskeln lockern
Es handelte sich dabei allerdings nicht um besonders für diesen Nachmittag entwickelte Übungen. »Das sind Übungen, wie wir sie als Tänzer täglich machen. Ein Großteil unserer Freizeit besteht darin, uns gegenseitig die Muskeln zu lockern und zu entspannen«, sagte Dario Wilmington. In diesem Workshop zeigten sich besonders Feinfühligkeit und Vertrauen im Miteinander, wenn jeder den anderen annimmt und sie die Freude am Tanz teilen.
Für Amateure im Bereich Gesellschaftstanz, Chor, Musik und Performance bot der letzte Workshop des Tages Gelegenheit, Bühnenpräsenz zu entwickeln. Insgesamt haben 100 Teilnehmer die Möglichkeit genutzt, sich tanzend zu bewegen und damit nicht nur etwas für ihren Körper, sondern auch für die Seele zu tun und sich mit Profis weiter zu entwickeln, biegsamer zu werden und ihre Gefühle tänzerisch auszudrücken. (GEA)