Logo
Aktuell Partnerschaft

Metzingen feiert Geburtstag der Städtepartnerschaft mit der Stadt Nagykálló

Metzingen bekommt Besuch aus der Stadt Nagykálló. Dieses Jahr zum 30.Mal

Eckart Ruopp und Ibolya Janics freuen sich auf die Feierlichkeiten zum Geburtstag
Eckart Ruopp und Ibolya Janics freuen sich auf die Feierlichkeiten zum Geburtstag Foto: kug
Eckart Ruopp und Ibolya Janics freuen sich auf die Feierlichkeiten zum Geburtstag
Foto: kug

METZINGEN. »In Ungarn schließt man innerhalb von wenigen Sekunden eine Freundschaft, die dann oft gar nicht so lange hält. Die Deutschen sind am Anfang etwas kühler, aber lernt man sich richtig kennen, hält die Bindung Jahrzehnte«, berichtet die gebürtige Ungarin Ibolya Janics. Eine Aussage, die wohl auch auf die Metzinger Partnerschaft mit der ost-ungarischen Stadt Nagykálló zutrifft. Dieses Jahr feiern die Partnerstädte ihr 30-jähriges Bestehen. Mit Nagykálló pflegt Metzingen nicht nur die jüngste Partnerschaft, sondern auch ihre Entstehung hebt sich von den anderen ab. Denn die Beziehung entstand nicht durch Schüleraustausche, sondern durch wirtschaftliche Kontakte. Die Metzinger Firma Gaenslen & Voelter kooperierte mit einer Streichgarnspinnerei und -weberei in Nagykálló und daraus entwickelte sich die Partnerschaft.

Die Kommunikation zwischen den Ländern konnte dank einer ungarischen Deutschlehrerin ermöglicht werden: Janics Mutter. So kam Janics schon als Kind mit der deutschen Kultur in Kontakt. »Als Mitglied des Partnerschaftsverein tritt sie in die Fußstapfen ihrer bereits verstorbenen Mutter«, sagt Eckart Ruopp, der Vorsitzende des Vereins. Doch erst in der Schule und an der Universität lernte Janics, die heute in Wien lebt, selbst die deutsche Sprache. Das sei gar nicht so einfach gewesen, berichtet sie. Vor allem mit den Dialekten wie dem Schwäbischen habe sie zu kämpfen gehabt. Ihr Deutsch konnte sie als Stipendiatin an der Sommerakademie der Tübinger Universität verbessern.

Nachwuchs schwierig zu finden

Ein Projekt, das so auch heute noch vom Verein organisiert wird. Jedes Jahr vergibt der Verein ein Stipendium für die Sommerakademie an der Universität Tübingen. Aber auch ungarische Schüler können nach Deutschland kommen und im Ferientagheim mitarbeiten, erzählt Ruopp. Hinzu kommen die regelmäßigen Besuche der Vereinsmitglieder. Auch Ruopp war schon oft auf der Reise dabei. Zunächst als politischer Vertreter der CDU. Danach kehrte der Gemeinderat immer wieder zurück. »Ich bin beeindruckt von der Gastfreundschaft«, erzählt der Ehrenbürger von Nagykálló. Das sei heute immer noch so. Gerade die Übernachtung in den Gastfamilien ermögliche einen guten Einblick in das Alltagsleben und fördere besonders die persönliche Beziehungen. Doch es sei mittlerweile deutlich schwieriger viele Leute für die lange Reise zu gewinnen, erzählt er. Zumal nicht nur die Mitglieder älter wurden, sondern auch die Reisekosten erhöht sind. Das Interesse der Jugend an der Partnerschaft sei in Ungarn stärker ausgeprägt, sagt Ruopp. Doch die Jugendlichen verlassen die Stadt oft nach der Schule. Ruopp wünscht sich, dass auch in Zukunft die Partnerschaft erhalten bleibt. Schülerexkursionen nach Ungarn könnten da einen großen Beitrag leisten.

Am Wochenende wird das 30-Jährige Bestehen groß gefeiert. Neben einem ungarischen Tanzauftritt auf dem Kelternplatz am Samstag soll am Sonntag ein ökumenischer Gottesdienst stattfinden. Am großen Festabend wird es dann auch ein gemeinsames Abendessen geben. Es sei gar nicht so einfach, das richtige Essen aufzutischen, berichtet Ruopp. Vor allem traditionelle deutsche Küche kommt nicht bei allen Besuchern gut an. Doch Schnitzel und Pommes würde immer gehen. (kug)