DETTINGEN. Klein, aber alles andere als fein, präsentiert sich derzeit der Platz am Kegelwasen: Dort herrscht Asphalt vor, die Bepflanzung ist kümmerlich und die Sitzgelegenheiten sind deutlich in die Jahre gekommen. »Es handelt sich um ein dunkles Eck mit wenig Aufenthaltsqualität«, erklärte Planer Andreas Walter vom Büro Pirker+Pfeiffer Ingenieure. Gerade die solle dort deutlich verbessert werden – darin waren sich die Gemeinderäte bei vorangegangenen Termin einig gewesen. Mit den vorgestellten Plänen waren indes nicht alle Gremiumsmitglieder eins: Drei UL-Gemeinderäte enthielten sich der Stimme, Fraktionsmitglied Archibald Fritz votierte dagegen. Vor allem ein kreisrunder, gepflasterter Bereich sage ihm als gestalterisches Element nicht so zu.
Die UL-Räte hätten sich noch mehr Grün in Form einer Wiesenfläche gewünscht, teilte Patrick Schmauder mit und wollte den Vorschlag zur Diskussion stellen. Elke Göhner hatte darum gebeten, sich zu überlegen, ob in dem Bereich nicht mit Blick auf ein eventuell kommendes Parkverbot in der Hülbener Straße sowie Sägmühlgasse nicht etwas mehr Parkraum geschaffen werden könne. Geplant ist eine Erhöhung der derzeit drei Parkplätze auf dann zehn im Bereich des erneuerten Kegelwasenplatzes. Auch gab Elke Göhner zu bedenken, ob der Belagwechsel von Pflaster auf Rasen nicht hinderlich für die traditionellen Liederkranz-Feste sei. Das konnte Ortsbaumeister Felix Schiffner verneinen: Der Entwurf sei mit dem Verein und mit dem örtlichen Festzeltverleih abgesprochen und für praktikabel befunden worden. Ans Feiern wird auch hinsichtlich der vier Sitzbänke gedacht: Sie sind schnell demontierbar, und es entsteht eine ebene Fläche
Sieben Parkplätze mehr
Bürgermeister Michael Hillert sah in den Plänen den Auftrag, der dem Büro vom Gemeinderat erteilt wurde: »Ich finden den Kreis nicht störend«, sagte er. »Wir hatten nicht den Anspruch, dass da furchtbar viel passieren soll.« Christdemokrat Jochen Rehm sprach von einem sehr gelungenen Plan, vor allem hinsichtlich der zusätzlichen Parkplätze. Und, was der Rollstuhlfahrer besonders lobte: Der Kegelwasenplatz ist künftig barrierefrei zu erreichen. Rehms Fraktionskollege Dr. Michael Allmendinger bezeichnete den Entwurf als Punktlandung: »Wir wollten einen Platz gestalten und keine Grünfläche einrichten.« Der Kegelwasenplatz sei bislang stiefmütterlich behandelt gewesen, er erfährt für Wolfram Beck (FWV) nun eine deutliche Aufwertung im Kontext mit dem nahen Backhaus: »Der Vorschlag ist in der Balance.«
Neben dem eigentlichen Platz liegt die Kegelwasengasse und die wird auf 5,50 Meter verbreitet, an der dem Platz zugewandten Seite werden sich Parkplätze befinden und auch entlang der Hülbener Straße werden welche geschaffen. Der Platz liegt am Rande des Sanierungsgebietes »Ortsmitte III«, die Umgestaltung ist förderfähig – die Höhe des Zuschusses ist noch nicht geklärt. Die Gesamtkosten für das Projekt liegen laut Kostenberechnung bei etwa 167 000 Euro. Im Vorfeld der eigentlichen Umbaumaßnahmen werden im Auftrag der Ermstal Energie Dettingen (EED) und der Wasserversorgung der Gemeinde die Gas- und Wasserleitungen erneuert. (GEA)