Kabarett-Tage: Alles außer Hochdeutsch

DETTINGEN. Den humorvollen Auftakt für die Dettinger Kabarett-Tage haben in diesem Jahr »Die Subbr Schwoba« alias Sabine Schief, Jörg Beirer und Link Michel mit einer »Mixed Comedy Show« am Samstag in der Dettinger Schillerhalle gemacht.

Ihre Mischung aus Wortwitz, Musik und Komik versetzte das Publikum in eine andere Welt, die noch in schwäbischer Ordnung ist, in der es Schuhe Modell »Schwarzwälder Kirsch« gibt und in der Hundekotbeutel und Altglascontainer eine wichtige Rolle spielen.

Besondere Aufmerksamkeit erweckte die persönliche Begrüßung der Zuschauer mit Hund »Fiffi«, einer neuen Stuttgarter Feinstaubrasse, für die niemand Beutel zur Beseitigung der Hinterlassenschaften benötigt.

Das Comedy-Trio machte an diesem Abend deutlich, warum »Die Subbr Schwoba« für den baden-württembergischen Kleinkunstpreis nominiert sind.

Auch dünne Spätzle machen dick

Sabine Schief als charmant-temperamentvolle Superheldin im Kampf für Recht und Gerechtigkeit in der Welt der Schwaben zog die Aufmerksamkeit der Zuschauer mit einer erotisch-beschwingten Kombination aus Gesang und Kabarett auf sich und mahnte, dass »auch dünne Spätzle dick machen«.

Jörg Beirer griff zur musikalischen Wortwaffe mit Gesang und Klavier im Kampf für ein besseres Sprachverständnis des schwäbischen Dialekts.

Link Michel, bekannt als »Schwäbische Schwertgosch«, lieferte wahre Wortgefechte mit seinen Betrachtungen über den schwäbischen Alltag. Die meist auf Tatsachen beruhen, die er selbst beobachtet hat, zum Beispiel in einem Neuffener Supermarkt, wo manch Zuschauer schon Ähnliches erlebt hat.

Als schwäbisches Halbblut mit einer Mutter aus Hamburg und einem Vater aus Neuffen träumt er davon, eines Tages seinen Bulldog an einer Boje befestigen zu können und beschäftigt sich bis dahin mit der »Soko Altglas«.

Außer schwäbischem Kabarett vom Feinsten war auch die Bewirtung durch die Skizunft ein Genuss für das Publikum, das bisher vorwiegend nur den »Link Michel« als Solisten kannte und nun gleich drei »Subbr Schwoba« als Botschafter schwäbischen Humors in Aktion erlebte.

Sie wissen jetzt, dass man Heu nicht mähen kann, nur das Gras, was rhythmische Stressbewältigung ist und jeder Mensch ein Recht auf schlechte Laune hat. Die allerdings gab es Samstag in der Schillerhalle nicht, denn die drei »Subbr Schwoba« waren schließlich da, um Lacher zu generieren. (GEA)