GRAFENBERG. Insgesamt drei Parteien treten mit 27 Kandidatinnen und Kandidaten bei den Kommunalwahlen in Grafenberg an und bewerben sich um die Wählergunst. Es gilt die 12 Sitze im Gemeinderat neu zu besetzen. Dabei treten viele der bisherigen Gemeinderatsmitglieder erneut an, aber es sind auch etliche neue Gesichter dabei.
Für die CDU gehen die fünf amtierenden Gemeinderäte Rudolf Rampf, Manfred Knöll, Wolfgang Held, Horst Bader und Oliver Donth erneut ins Rennen. Mit Sigrid Cosack-Krieg bewirbt sich die einzige Frau in den Reihen der Grafenberger CDU. Außerdem treten für die Union an: Rainer Günzel, Frank Fischer, Marco Fischer, Marcus Hemm, Jürgen Hölger, Roland Maisch und Timo Wezel.
Auf dem Wahlprogramm der CDU stehen solide Finanzen der Gemeinde ganz oben. Hier will die Partei offensichtlich einen Schwerpunkt ihrer zukünftigen kommunalpolitischen Arbeit setzen. Wichtig sind der Partei auch die Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten im Ort: »Sicherung der örtlichen Nahversorgung für den täglichen Bedarf und im medizinischen Bereich«, steht auf dem Wahlprogramm. Außerdem setzen sich die Kandidaten für flexible Kinderbetreuung in der Grundschule und den drei verschiedenen Kindergärten ein. Erhalt und Ausbau der örtlichen Gewerbestruktur mit sicheren Ausbildungs- und Arbeitsplätzen hat sich die CDU ebenfalls ins Wahlprogramm geschrieben. Sie möchte die Entwicklung eines Parkkonzeptes mit einer Stellplatzverordnung, ein Konzept für einen modernen Bauhof und eine Förderung der Vereine und der Ehrenämter. Die Partei wünscht sich auch die Gestaltung einer »liebens- und lebenswerten Ortsmitte«.
Finanzen im Blick
Die SPD hat schon im Vorfeld bedauert, dass sich für die Partei keine Frau gefunden hat, die bei den Wahlen zum neuen Gemeinderat antreten wollte. So stellen sich für die Sozialdemokraten vier Männer zur Wahl. Unter ihnen ist auch der bisherige Gemeinderat Jörg Mayer. Mit ihm gehen Matthias Dembeck, Werner Blaich und Andreas Rembold ins Rennen. Auch die SPD will sich laut ihrem Wahlprogramm für gesunde Gemeindefinanzen in Grafenberg einsetzen. Sie setzt aber einen deutlichen Schwerpunkt auf Familie, Schule und Bildung. Darunter fallen für die Sozialdemokraten auch der Ausbau der Kleinkinderbetreuung in den Kindergärten und die Sicherstellung der Ferienbetreuung. Außerdem sollten die Kindergartengebäude ausgebaut und verbessert werden. Der Bedarf an der Schulsozialarbeit steige und müsse deshalb gesichert werden.
Die SPD möchte bezahlbaren Wohnraum schaffen und dafür die Baulücken im Ort schließen. Außerdem unerstützt sie den Breitbandausbau für schnelles Internet in Grafenberg und die Landesinitiative zur altersgerechten Quartiersentwicklung. Die vier Kandidaten begrüßen ausdrücklich die neue Ortsumgehung von Grafenberg, weisen aber darauf hin, dass die Gestaltung der Ortsmitte damit stärker in den Fokus rückt. Die Gemeindeverwaltung müsse deshalb die Chancen des Landessanierungsprogramms nutzen.
Auch bei der Freien Wählervereinigung (FWV) gibt es auf der Kandidatenliste neue Gesichter. Einzige Frau bei der FWV ist Iris Lorenz-Wurster. Mit ihr treten die bisherigen FWV-Gemeinderäte Thomas Vorwerk, Dr. Alexander Maisch und Günther Kleemann wieder an. Außerdem gehen ins Rennen um die Wählergunst: Sven Bader, Andreas Glöckner, Phillip Knöll, Eberhard Rabaa, Siegfried Trnka und Matthias Grad. Zwei Gemeinderäte der Freien Wähler sind nicht auf der Kandidatenliste und machen ihren Sitz im Gremium frei. Es sind Hermann Doster und Marco Hellmig.
Umwelt und Natur
Themen wie Bildung, Familie und Kinderbetreuung finden sich auch bei den Freien Wählern ganz oben im Wahlprogramm. Sie wollen eine Verbesserung der Mobilität unter anderem durch einen Bürgerbus, eine Mitfahrhaltestelle und einen Fahrradweg nach Tischardt erreichen. Die Wählervereinigung ist für die Gestaltung einer attraktiven Ortsmitte und die Stärkung der Jugendarbeit, der Vereine und des Ehrenamtes. Zum Schutz der Umwelt und der Natur strebt sie eine zurückhaltende Ausweisung von neuen Baugebieten an. Dazu müsse auch der Flächenverbrauch eingeschränkt werden. Die Streuobstwiesen müssten geschützt und die örtliche Landwirtschaft unterstützt werden. (GEA)