METZINGEN. Die Noyon-Allee war am Montag und Dienstag zeitweise halbseitig blockiert. Der dortige Parkplatz hinter dem Bahnhof war teilweise gesperrt. Im Sperrfeld hob ein Mobilkran Betonfertigteile von Tiefladern. Es sind Module für das neue Stellwerk, das die Erms-Neckar-Bahn (ENAG) am Abzweig der Ermstalbahn Metzingen – Bad Urach von der Hauptstrecke Stuttgart – Tübingen bauen lässt. Das Stellwerk ist nötig, weil der Zugverkehr im Bahnhof Metzingen in absehbarer Zeit deutlich zunehmen wird: Im Dezember 2022 startet der Vorlaufbetrieb der Regionalstadtbahn Neckar-Alb, der halbstündlich in jeder Richtung Züge zwischen Metzingen und Bad Urach vorsieht.
Das sind doppelt so viele Züge wie bisher. Möglich wird dies dank des bereits gebauten Ausweichgleises in Dettingen-Gsaidt – auch hier entsteht ein kleines Stellwerk – und des in Metzingen entstehenden vierten Gleises. Dieses werden die Elektrotriebzüge als Stadtbahnvorläufer genauso befahren wie das bisher genutzte Nachbargleis 3. Für beide Gleise lässt die ENAG gerade die Elektrifizierung vorbereiten: Es werden Betonfundamente für die Masten gelegt, an die später die unter Starkstrom stehende Fahrleitung der Züge gehängt wird.
Im Zielzustand werden auf der Erms-talbahn Tramtrains zum Einsatz kommen, die nach den Planungen des Zweckverbands Regionalstadtbahn Neckar-Alb die Innenstädte Reutlingens und Tübingens umsteigefrei mit dem Umland verbinden sollen.
Die Tübinger Innenstadtstrecke ist allerdings umstritten, es haben sich Bürgerinitiativen pro und contra die Strecke gebildet. Abgestimmt wird am Tag der Bundestagswahl, Sonntag, 26. September. (pfi)