Logo
Aktuell Serie

Heute vor 25-Jahren in Bad Urach: Das Aquadrom geht nicht baden

Zeitreise durchs GEA-Archiv

PLIEZHAUSEN/BAD URACH. Wir schreiben den 2. September 2000. Während in Metzingen die letzten Vorbereitungen für das zweiwöchige Fest »Zelt 2000« der evangelischen Kirchengemeinde laufen, sickert die Nachricht durch, dass die Insolvenz des Spaßbades Aquadrom abgewendet werden konnte. In letzter Minute ist das Kunststück gelungen, die vom Insolvenzverwalter geforderten 600.000 Mark aufzutreiben.

"Strahlende Gesichter bei den Beschäftigten im Aquadrom. Hier ist die Erleichterung groß, dass die drohende Schließung des Spaßbades abgewendet werden konnte. Bei Geschäftsführer Karl-Heinrich Suppes klingelt praktisch pausenlos das Telefon. Alle wollen wissen, wie es um die Zahlungsfähigkeit bestellt ist. ›Wir haben gewonnen‹, sagt Suppes und lächelt.

Ihm ist die Befriedigung deutlich anzumerken, dass er das nötige Geld beschaffen konnte, und dass er mit seiner Auffassung von der wirtschaftlichen Lebensfähigkeit des Bades gegen seine Widersacherin der Aquadrom-GmbH recht behalten hat. Lothar Koch, in den Jahren 1989 bis 1997 Geschäftsführer des Bades und inzwischen eigentlich im Ruhestand, ist extra nach Bad Urach gereist. Und Koch lobt seinen Nachfolger Suppes ausdrücklich: ›Das Aquadrom steht so gut da wie nie zuvor. Heute gibt es ein Bankguthaben von rund einer Million Mark. Nach Zahlung aller Verbindlichkeiten bleibt eine Liquiditätsreserve von 200.000 Mark, die beliebig verwendet werden kann.‹ (…)"

Dennoch ist der Status quo ein schwieriger. »Die vielen Schlagzeilen um die Insolvenz und vor allem die kurzfristige Schließung des Aquadroms im Mai haben dem Bad nach Aussage von Suppes erheblich geschadet. Täglich gebe es Anrufe, obdas Bad denn noch in Betrieb sei. Geld fürWerbung konnte aber nicht ausgegeben werden, sodass vor allem Kunden im weiteren Umkreis gar nicht erst nach Bad Urach kamen. Das, so hofft Suppes, wirdsich nun wieder ändern.« (GEA/ekü)