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Aktuell Corona

Harter Lockdown in Metzingens Partnerstadt Noyon

Lagebericht aus Metzingens Partnerstadt Noyon: Jocelyn Moyat, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins, berichtet aus Frankreich.

Die Mairie, das Rathaus von Noyon, in dem Bürgermeister Patrick Deguise und sein Team Krisenmanagement betreiben.  FOTO: PFISTER
Die Mairie, das Rathaus von Noyon, in dem Bürgermeister Patrick Deguise und sein Team Krisenmanagement betreiben. Foto: Markus Pfisterer
Die Mairie, das Rathaus von Noyon, in dem Bürgermeister Patrick Deguise und sein Team Krisenmanagement betreiben.
Foto: Markus Pfisterer

METZINGEN/NOYON. Die Coronapandemie betrifft die Menschen weltweit, und überall versucht man, auf seine Weise auf die Herausforderungen zu reagieren. Metzingens französische Partnerstadt Noyon war beim ersten Lockdown deutlich stärker von den Einschränkungen betroffen als Metzingen, da die Infektionszahlen dort wesentlich höher lagen.

Jocelyne Moyat, Vorsitzende des Noyoner Partnerschaftsvereins, hat ihrer Metzinger Kollegin den aktuellen Stand der Dinge beim zweiten Lockdown geschildert: »In Noyon kehren wir zu einer traurigen Realität zurück.« Die Region Hauts de France, die 2016 aus dem Zusammenschluss der bisherigen Regionen Nord-Pas-de-Calais und Picardie entstanden ist, gehört zu den vom Coronavirus am stärksten betroffenen Regionen. »Natürlich hat Covid-19 leider auch keinen Bogen um Noyon gemacht. Eine Angestellte einer Noyoner Schule ist verstorben. Um das Haus verlassen zu dürfen, müssen wir wieder eine Bescheinigung ausfüllen, auf der wir den Grund des Fortgehens, das Datum und die Uhrzeit ankreuzen müssen. Wenn wir ohne Bescheinigung erwischt werden, riskieren wir eine Geldstrafe. Natürlich muss man an Masken, Hände-Desinfektionsmittel und gutes Händewaschen denken«. teilt Jocelyne Moyat mit. Schulen, Realschulen und Gymnasien seien offen, die universitären Fakultäten wechselweise.

»Bars, Restaurants, Theater, Museen, Fremdenverkehrsbüro und die nicht unbedingt notwendigen Geschäfte bleiben wie wohl auch in Metzingen geschlossen. Es gibt allerdings einen allgemeinen Sturm der Entrüstung, bei dem die kleinen Geschäfte gegen die Supermärkte rebellieren. Aufgrund dessen sind dort einige Abteilungen wie Spielzeug, Kleidung, Blumen, Haushaltsgeräte, Bücher und CDs für die Kunden nicht zugänglich. Auch Friseurgeschäfte bleiben geschlossen, wenigstens für den Moment. Da gibt es ja oft Änderungen.«

Nächste Begegnung im Juni?

Darüber hinaus gebe es neben Covid-19 in Frankreich »noch diese Welle des Wahnsinns mit all den islamistischen Angriffen. Das ist schrecklich, es ist eine Rebellion gegen Europa«. Die Pressefreiheit sei gut, meint Moyat, »aber vielleicht sollte man in der heutigen Zeit darauf verzichten, alles, was die Religionen betrifft, zu karikieren, und die Überzeugungen aller respektieren«.

Die Arbeit des Noyoner Partnerschaftskomitees steht gerade still. Es gab nicht einmal eine Generalversammlung, denn nach der Urlaubszeit begann man in Frankreich bereits, Versammlungsfreiheiten in Innenräumen einzuschränken.

Für die nächste Partnerschaftsbegegnung in Noyon ist alles für das Wochenende vom 11. bis 13. Juni 2021 vorbereitet, die Zimmer für Bürgermeister, Begleitperson und Fahrer sind gebucht. »Drücken wir uns die Daumen, dass wir uns endlich unter guten Bedingungen wieder treffen können.« (eg/GEA)