GRAFENBERG. Der geplante Discounter im künftigen Gewerbegebiet Trieb sorgt in Grafenberg weiter für Gesprächsstoff. Vor allem bei den Einzelhändlern und Gewerbetreibenden in der Ortsmitte. Sie sind sich einig: Wenn der geplante Discounter im am Rand der 2 600-Einwohner-Gemeinde entsteht, dann hat das negative Folgen für die Geschäfte im Ort.
Am deutlichsten machte das bei der GEA-Umfrage vor Ort Marion Golob klar. Sie betreibt den kleinen Supermarkt »Um’s Eck« in Grafenbergs Mitte. Darin hat sie auch ein Angebot der Bäckereihauskette Veit, eine Toto-Lotto-Annahmestelle und eine Postagentur.
Sie sagt: »Wenn der Billigmarkt kommt, kann ich einpacken.« Mit Größe, Preisen und Angebot einer der gängigen Discounterfilialen könne sie nicht mithalten.
Auch Alexandra Gneiting, die Chefin der gleichnamigen Metzgerei macht sich Gedanken über die Neuansiedlung eines Discounters. Sie fasst ihre Skepsis so zusammen: »Gibt’s ein zweites Standbein, bricht das Erste ab.«
In der Grafenberger Filiale der Großbäckerei Mayer ein paar Schritte weiter ist es warm, wie in einem Backofen. Hier ist der Arbeitsplatz von Petra Sell.
»Ich kenne das schon aus meinem Wohnort Bempflingen. Da haben wir auch ein solches Angebot.« Natürlich ziehe das Kaufkraft vom klassischen Einzelhandel ab. Da müsse man sich nichts vormachen.
Eine ganz klare Position hat Friseurmeisterin Karin Plankenhorn: »Ein Discounter ist schlecht für die Geschäftsleute hier«, sagt sie deutlich. Ihr Friseursalon ist Teil des Angebots in der Dorfmitte. Sie hat dabei vor allem die älteren Menschen von Grafenberg im Blick: »Die kommen weder zu Fuß noch mit ihren Rollatoren da raus ins Gewerbegebiet.« (GEA)