GRAFENBERG. »Am Anfang haben wir uns gefragt, wie lange es mit dem Neujahrskonzert noch so weitergehen würde«, meinte Eberhard Rabaa, Vorsitzender des Arbeitskreises (AK) Kelter Grafenberg. Doch als der AK am Neujahrstag bereits zum zwölften Mal in die Kelter einlud, hieß es einmal mehr: Voll besetzt. Unter dem Motto »Mit Musik und Humor ins neue Jahr« bescherten das Johann Strauss Festival Ensemble und Tenor Heinz Knittel dem Publikum einen musikalischen Jahresauftakt.
»Man trifft Freunde und Bekannte und stößt auf das neue Jahr an«
Das Johann Strauss Festival Ensemble gestaltet die Neujahrskonzerte im Wechsel mit der Nürtinger Salonmusik. »Never change a winning team«, sagte Rabaa und meinte damit, an dem erfolgreichen Konzept nichts verändern zu wollen. »In Anlehnung an das Neujahrskonzert in Wien findet auch unsere Veranstaltung immer am 1. Januar statt.«
Auf dem Programm stehe ganz bewusst leichte, heitere Musik. Jedoch sei auch das Pflegen sozialer Kontakte Sinn des Konzerts. »Man trifft Freunde und Bekannte und stößt auf das neue Jahr an.« Die Musiker kamen aus dem ganzen Land und sind teilweise auch Mitglieder der Württembergischen Philharmonie Reutlingen. Nach der beschwingten »Winterlust« riefen die acht Musiker unisono dem Publikum ein »Prosit Neujahr!« zu. Jean-Paul Mathé, Gründer des Johann Strauss Festival Ensembles, gelang ein beschwingtes Warming Up mit den Zuhörern, die er zum Mitsingen und zum Tanz des Walzers »Rosen aus dem Süden« aufforderte. Verträumt und dynamisch erklang danach der »Schlittschuhläufer Walzer«, der das Dahingleiten, unterbrochen von Hüpfern und Sprüngen, erklingen ließ. Das Salonstück »Serenade« von Enrico Tonselli führte das Publikum in eine gemütliche, noble Zeit zurück. Rene Kubelik auf der Violine erntete Beifall und Bravorufe. Jean-Paul Mathé steuerte Informationen zu den Stücken bei und sorgte mit seinen Fabeln und Anekdoten für viele Lacher.
Temperamentvoll und leidenschaftlich sang Heinz Knittel die Arie »Ti voglio molto bene«, in der es um »grande amore« geht. Auch ein hingebungsvolles »O sole mio« war von ihm zu hören.
Dass die Instrumentalmusiker auch singen und pfeifen konnten, bewiesen sie mit dem »Nachtschwärmer Walzer«. (gb)